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Mehr Platz für Gäste schaffen


Autor: Simone Bastian

Coburg, Montag, 25. Mai 2020

Die Stadt will Gastronomen weiter entgegenkommen: Bei Bedarf sollen Restaurants und Cafés im Außenbereich unbürokratisch erweitern können. Außerdem soll vorübergehend der Salzmarkt zur Verfügung stehen.
Speisen auf dem Salzmarkt mit Blick zum Landestheater? Wenn die Gastronomen wollen, könnten ihnen hier bald Flächen zur Verfügung stehen - nach Abschluss von Straßenbauarbeiten während der Pfingstferien. Foto: Simone Bastian


Der Punkt fand sich zunächst auf der nichtöffentlichen Tagesordnung des Verwaltungssenats: Erweiterung von Sondernutzungsflächen in der Innenstadt. Coburger Gaststätten sollen unbürokratisch mehr Fläche im Außenbereich erhalten können. Zudem will die Stadt den Salzmarkt freigeben, befristet bis 30. September.

Das alles wurde am Montag dann in öffentlicher Sitzung beschlossen. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) sprach von "taktischen Gründen", warum dieser Punkt bei der Einladung für die Öffentlichkeit zunächst zurückgehalten wurde. Im nichtöffentlichen Teil werden normalerweise Punkte für die Stadtratssitzung vorberaten. Die CSU/JC-Fraktion hatte für die Sitzung am Donnerstag den Antrag eingebracht, Einzelhandel und Gastronomie zu unterstützen. Der Finanzsenat hatte aber schon am vergangenen Dienstag beschlossen, in diesem Jahr auf die Sondernutzungsgebühren zu verzichten (wer öffentliche Flächen für Werbeaufsteller oder Tische nutzt, muss dafür bezahlen).

Die Aussetzung der Gebühr sei "ein Zeichen von Wertschätzung", sagte Sauerteig. Unbürokratisch und schnell weitere Gastro-Flächen zu genehmigen, damit Abstände eingehalten werden können, sei ein weiteres Zeichen dieser Wertschätzung.

Es gab auch keine Widerstände gegen den Vorschlag, sondern nur Nachfragen. Denn wenn der Salzmarkt freigegeben wird, fallen dort 18 Anwohner-Parkplätze weg. Die müssten in dieser Zeit auf dem Anger ausgewiesen werden. "Das sind schon ein paar hundert Meter Entfernung", räumte Ordnungsamtsleiter Kai Holland ein. "Aber da ist dann mit Sicherheit etwas frei." Die beiden Behinderten-Parkplätze am Salzmarkt sollen dagegen bestehen bleiben.

Bislang gebe es eine konkrete Anfrage eines Gastronomiebetriebs, den Salzmarkt nutzen zu wollen, erläuterte Holland weiter. Die Möglichkeit, hier einen Außenbereich zu eröffnen, soll aber allen Betrieben in der Umgebung angeboten werden. Je nach Bedarf wird dann auch der Salzmarkt freigegeben. Die Belastung für Anwohner nannte Norbert Tessmer (SPD) vertretbar: Es würden in diesem Jahr weder Schlossplatzfest noch Samba-Festival noch Open-Airs stattfinden. "Wir haben versprochen: Wo wir was machen können, machen wir das", erinnerte Tessmer an die Diskussion um kommunale Rettungsschirme für Unternehmen im April. Damals war er selbst noch OB gewesen.

Wendehammer bleibt frei

Um Parkplätze ging es auch beim Thema Sengelaubstraße: Die Wählergemeinschaft Pro Coburg (WPC) hatte vorgeschlagen, am Wendehammer Parkplätze auszuweisen. Bislang gilt dort ein Parkverbot, dennoch behindern oft abgestellte Autos Müllfahrzeuge oder den Winterdienst. Wären Parkplätze markiert, wäre das Problem weg, so das Argument der WPC. Wie eine Untersuchung des Ordnungsamts zeigte, wären vier Parkplätze auf dem Wendeplatz unterzubringen. Doch es gab keine Mehrheit dafür: Vier Parkplätze mehr würden das Problem nicht lösen, gab Melanie Becker (Grüne) zu bedenken. Auch das Stadtplanungsamt hält zusätzliche Parkplätze in der Sengelaubstraße nicht für erforderlich. Und: Wenn sie hier geschaffen werden, dann kämen im Stadtgebiet wohl weitere Wünsche auf.

Am Ende stimmten lediglich Jürgen Heeb (WPC) und Frank Völker (CSB) für die zusätzlichen Parkplätze. Die Senatsmehrheit war dagegen.