Mehr Arbeitslose im Juni
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Bad Kissingen, Donnerstag, 30. Juni 2022
bilanz Im Landkreis Bad Kissingen waren 1733 Menschen arbeitslos. Erstmals machen sich die aus der Ukraine Geflüchteten in der Arbeitslosenquote bemerkbar. Doch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter hoch.
Im Juni waren 7947 Menschen in der Region Main-Rhön arbeitslos gemeldet. Das waren 805 Personen (+ 11,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni waren ausschließlich Kunden in den Jobcentern betroffen, wohingegen in der Arbeitsagentur ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war. Die seit 1. Juni geltende Übergangsregelung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine führte zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Jobcentern, heißt es im Bericht der Agentur für Arbeit Schweinfurt für Juni.
In den Jobcentern waren demnach 4349 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Anstieg von 931 Personen (+ 27,2 Prozent). In der Agentur für Arbeit Schweinfurt (im Bereich der Arbeitslosenversicherung) waren 3598 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren im Vergleich zum Vormonat 126 Personen (- 3,4 Prozent) weniger. Im Landkreis Bad Kissingen waren im Juni 1733 Menschen ohne Arbeit, die Quote liegt bei 3,0 Prozent (+0,3 im Vergleich zum Vormonat ).
"Seit 1. Juni werden unter bestimmten Voraussetzungen ukrainische Geflüchtete von den Jobcentern betreut. Sie wechseln damit vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung/SGB II (umgangssprachlich Hartz IV) und werden deshalb erstmals in der Arbeitslosenstatistik sichtbar. Aktuell sind rund 1500 ukrainische Geflüchtete, ab einem Alter von 15 Jahren (Stand: 22. Juni 2022), in den Jobcentern in der Region Main-Rhön (ohne zkT/Jobcenter der Stadt Schweinfurt) registriert worden. Die Zahlen sind derzeit noch sehr volatil. Detaillierte Zahlen werden erst in den nächsten Wochen vorliegen", erläutert Alexandra Elbert, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Schweinfurt. "Es gab im Berichtsmonat allerdings auch erfreuliche Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Die Anzeigen auf
Kurzarbeit gingen mit 514 weniger betroffenen Arbeitnehmern weiter zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Langzeitarbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen um 366 Personen (- 13,4 Prozent im SGB III / - 14,2 Prozent im SGB II) und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin ungebrochen hoch", berichtet Elbert.
Rekordbestand an Stellenangeboten
Mit insgesamt 6826 Arbeitsangeboten im Bestand stieg dieser im Vergleich zum Vormonat um 165 Stellen (+ 2,5 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 1784 Stellen (+ 35,4 Prozent) an. Seit Jahresbeginn wurden 6334 Stellenzugänge verzeichnet, dies waren 364 Stellen oder 6,1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.