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Medikationsplan soll Übersicht verschaffen


Autor: Redaktion

Bamberg, Donnerstag, 20. Oktober 2016

Den Überblick zu behalten, wenn man unterschiedliche Tabletten zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen soll, ist manchmal schwer. Deshalb gibt es seit dem 1. ...
Peter Weber


Den Überblick zu behalten, wenn man unterschiedliche Tabletten zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen soll, ist manchmal schwer. Deshalb gibt es seit dem 1. Oktober 2016 einen sogenannten Medikationsplan. Patienten haben nun Anspruch auf das Dokument in Papierform. Der Plan soll für mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie sorgen. Peter Weber, Direktor der AOK Bamberg, erklärte der Lokalredaktion, was genau ein Medikationsplan ist und was noch zu beachten ist.

Welchen Zweck hat der Medikationsplan?
Manchen Patienten fällt es nicht leicht, den Überblick über all ihre Medikamente zu behalten. Deshalb soll der Plan, der bundesweit einheitlich ist, alle Medikamente sowie ihre Wirkstoffe aufzeigen und wann sie einzunehmen sind. Er ist wichtig für die korrekte Medikamenteneinnahme, denn manche unserer Patienten brauchen Hilfe und Unterstützung dabei.
Außerdem hat der Plan noch einen anderen Zweck: Dadurch, dass man alle Medikamente auf einen Blick sieht, kann man leichter sehen, ob sich alle Medikamente vertragen, um mögliche Wechselwirkungen und so einen gesundheitlichen Schaden zu vermeiden.
Jeder hat einen Anspruch auf diesen Plan, sofern man mindestens drei verschiedene, verschreibungspflichtige Medikamente zu sich nimmt. Außerdem ist er komplett freiwillig. Der Patient steht dabei an erster Stelle und wenn er diesen Plan nicht benötigt oder Ärzten nicht vorzeigen möchte, so muss er dies nicht tun. Die Hoheit liegt also beim Patienten.

Wie genau sieht der Medikationsplan aus?
Es ist ein Dokument in Papierform mit einem Barcode aufgedruckt, da viele Ärzte inzwischen komplett digital arbeiten.
Der Barcode enthält die Informationen des Plans in digital lesbarer Form und macht es möglich, dass dieser per Scanner eingelesen und aktualisiert werden kann. Ab 2018 sollen die Angaben, mit Einwilligung des Patienten, auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden.
Wer stellt den Plan aus?
In der Regel erstellen Hausärzte den Medikationsplan. Aber auch Fachärzte können ihn aushändigen. Dabei ist wichtig zu sagen, dass der Arzt nicht verpflichtet ist, ihn generell auszustellen. Da Patienten aber einen Rechtsanspruch darauf haben, sollten sie den Wunsch nach einem Plan selbst äußern.
Wenn man neue Medikamente bekommt, kann diese der Arzt aktualisieren. Auf Wunsch des Patienten können dies aber auch Krankenhäuser und Apotheken tun. Außerdem kann der Patient selbst bestimmen, ob zusätzlich zu den verschreibungspflichtigen auch rezeptfreie Medikamente im Plan gespeichert werden sollen.

Haben Sie weitere Anmerkungen?
Wenn Patienten Fragen zum Thema Gesundheit allgemein haben, so ist es empfehlenswert, bei ihrer Krankenkasse nachzufragen. Schließlich zahlt diese nicht nur, sondern ist auch ein besonders guter Ratgeber.
Die Fragen stellte
Anna Gartiser