Druckartikel: Maulkorb für Körber

Maulkorb für Körber


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Freitag, 18. Mai 2018

Es ist schon ein bemerkenswerter Satz, den Oberbürgermeister Uwe Kirschstein im Pressegespräch zur Rathaussanierung zum Besten gab: "Wir können, wollen - eigentlich müssen wir die bisherigen Planerver...


Es ist schon ein bemerkenswerter Satz, den Oberbürgermeister Uwe Kirschstein im Pressegespräch zur Rathaussanierung zum Besten gab: "Wir können, wollen - eigentlich müssen wir die bisherigen Planerverträge beenden". Diese Worte muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen : können, wollen, müssen - ja was nun?
Das weiß der Oberbürgermeister offensichtlich selber nicht so genau. Und auch die Verwaltung wirkt überfordert. Mir scheint, mittlerweile ist allen - auch dem Stadtrat - die Rathaussanierung über den Kopf gewachsen. Auch als Pressebeobachter hat man längst den Überblick verloren im Dickicht der Widersprüchlichkeiten dieses Sanierungsfalles.
Deshalb ist es so wichtig - ja unverzichtbar - für das weitere Vorgehen über die Erkenntnisse bescheid zu wissen, die Stadtrat Sebastian Körber mit seinem Architektenblick bei der Durchsicht der Sanierungsakten gewonnen hat. Da sind viele Fragen offen: Gibt es überhaupt einen Grund für eine Neuvergabe der Planerleistungen?
Es gibt Stimmen, die sagen "Nein". Ist das von der Stadt gezeichnete Förderszenario, einschließlich der beschworenen "Förderschädlichkeit", eigentlich realistisch? Auch dafür gibt es Zweifel, denn alle bisherigen Aussagen bedienen sich des Konjunktivs 2 (könnte, müsste) der Wünsche und Hoffnungen ausdrückt. Kirschstein hat nicht gut daran getan, einen vom Stadtrat beantragten mündlichen Bericht Körbers abzulehnen. Das ist ein "Maulkorberlass" - und nährt den Verdacht, wer Öffentlichkeit scheut, hat etwas zu verbergen.