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Martin wächst am Heimatort


Autor: Rainer Lutz

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 24. Januar 2019

Als Einmann-Betrieb begann der Reparaturservice Martin vor 20 Jahren seine Arbeit. Inzwischen wurde daraus ein schlagkräftiges Team in einer modernen Halle und Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik.
Das Team des Reparaturservice Martin (von links): Volker Griebel,Thomas Höfler, Stefanie, Werner und Thomas Martin. Foto: Rainer Lutz


Angefangen hat Werner Martin als Unternehmensgründer in den Nebengebäuden seines Anwesens in Rüttmannsdorf. Als Meister im Maschinenbau wagte er den Schritt vom Anstellungsverhältnis bei der Firma Reichenbacher in Dörfles-Esbach in die Selbstständigkeit. Heute, 20 Jahre später, ist Werner Martin stolz auf eine moderne Werkhalle und Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik. Alleine arbeitet er längst nicht mehr.

Der Weg vom Einmannbetrieb zum heutigen Reparaturservice Martin war arbeitsreich. Mit einem Lächeln erzählt Thomas Martin: "Die erste Fräsmaschine stand im Schafstall." Der Sohn ist 2011 in den Betrieb des Vaters mit eingestiegen. Davor stand eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Waldrich in Coburg. Berufsbegleitend neben der Arbeit im Familienbetrieb qualifizierte er sich in Sonneberg zum Techniker weiter, um später den Betrieb des Vaters übernehmen zu können.

Werner Martin konnte Verstärkung gebrauchen. Nach den Anfängen, in denen er für seinen früheren Arbeitgeber Reichenbacher Montagen übernahm, schaffte er sich Dreh- und Fräsmaschinen an, um selbst Teile aufbereiten oder anfertigen zu können. Es war der Beginn der Entwicklung hin zu einem Reparaturservice.

Schlagkraft

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"Teile auch herstellen zu können, ist das größere Know How", betont Thomas Martin. Bald lernten immer mehr Unternehmen in der Region schätzen, dass die Firma Martin auch kurzfristig Aufträge übernehmen und schnell und kompetent abarbeiten konnte. "Wenn es um Reparaturen geht, dann muss es immer schnell gehen. Da sind wir schlagkräftig", sagt Thomas Martin selbstbewusst.

Inzwischen kann die Firma auf eine Fräsmaschine mit fünf Achsen zurückgreifen, die es ermöglicht, Reparaturteile schnell und präzise anzufertigen. In Garage oder Schafstall ist so etwas nicht zu machen. Die seit der Gründung ständig weiterentwickelte Firma stieß am Gründungsstandort mitten in Rüttmannsdorf an ihre Grenzen. Die Familie beschloss, eine moderne Halle zu errichten.

"Zuerst war die Stadt nicht so begeistert", räumt Thomas Martin ein, als die Pläne eingereicht wurden. Die Halle schien den Genehmigungsinstanzen zu groß, vor allem zu hoch.

Moderne Halle

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"Da muss aber ein Lkw reinfahren können", steht für Thomas Martin fest. Die Familie wollte am Ort investieren - auch weil der Grund und Boden schon ihr Eigentum ist. Schließlich gab es das Okay.

2017 ging es an den Bau. Der begann schon mit dem Einbau eines Löschwassertanks mit 100 000 Litern Fassungsvermögen. Mutterboden abtragen, Fundamente graben - Erdbewegungen sind einer der großen Kostenfaktoren bei einem Bauvorhaben. "Da haben wir lieber einen Bagger gekauft und es selbst gemacht", sagt Thomas Martin.

Im vergangenen Jahr musste nur noch der Innenausbau bewältigt werden. Jetzt ist die Halle fertig. Fast punktgenau 20 Jahre nach der Firmengründung durch Werner Martin. Das Gebäude genügt modernsten energetischen Anforderungen, hat einen Boden mit hoher Traglast und Fußbodenheizung und: "Es kann alles reinfahren, was auf deutschen Straßen zugelassen ist", wie es Thomas Martin beschreibt.

Gewachsenes Team

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Das Vater-Sohn-Team wird durch Thomas Martins Frau Stefanie verstärkt, die sich um die Büroarbeit kümmert. Dazu kommen zwei Mitarbeiter. Eine weitere Einstellung ist in Planung. An Aufträgen mangelt es nicht. Doch bei einem Reparaturservice weiß eben niemand, was am nächsten Tag plötzlich noch dazukommen kann. Da reagieren zu können, sieht die Firma als ihre große Stärke.

Bei aller Arbeit muss auch Zeit sein, zurückzublicken auf das Geleistete, sich darüber zu freuen und zu feiern. Das tut die Firma mit Gästen bewusst am 1. Februar - genau 20 Jahre nach der Gründung.