Druckartikel: Marter hat einen neuen Aufsatz

Marter hat einen neuen Aufsatz


Autor: Manfred Welker

Volkersdorf, Freitag, 17. Oktober 2014

Restaurierung  Der Bildstock, der bei Volkersdorf an einen Müller am Galgen und eine Mühle in Flammen erinnert, erstrahlt in neuem Glanz. Ein armenischer Künstler hat aus Sandstein eine Kopie des Originals hergestellt.


von unserem Mitarbeiter Manfred Welker

Volkersdorf — Pünktlich zur Kerwa in Wachenroth schmückt die wiederhergestellte Müllersmarter wieder den Straßenabschnitt zwischen Volkersdorf und Wachenroth. Das Original war durch Witterungseinflüsse stark geschädigt und musste daher erneuert werden. Auf Anregung von Georg Schockel und mit Hilfe von Spenden konnte der Aufsatz der Marter, die Aedicula, erneuert worden.
Auf einer Breitseite der Aedicula ist Jesus am Kreuz zu sehen, flankiert von Maria und Johannes. Auf der anderen Breitseite ist die Heiligste Dreifaltigkeit dargestellt, darunter die vierzehn Nothelfer als Kinderkranz und die Inschrift: "Die: H: 3: Valtigkeit und die 14 Nothelfer". Beide sind ein Verweis auf die beiden bekanntesten Wallfahrtsorte in Franken, zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Gößweinstein und Vierzehnheiligen.
Auf einer Schmalseite ist der heilige Laurentius mit seinem Rost zu sehen, auf der anderen Schmalseite der heilige Antonius von Padua mit dem Jesuskind auf dem Arm. Am Schaft, der noch im Original vorhanden ist, befindet sich der heilige Johannes von Nepomuk, am Sockel das Schweißtuch der Veronika.
Hergestellt wurde der Aufsatz aus Schönbacher Sandstein, der aus einem Steinbruch in Ebelsbach bei Ebern stammt. Dieser Stein ist feinkörnig und quarzhaltig und eignet sich daher gut für Bildhauerarbeiten. Auch die Vorgängeraedicula war aus einem ähnlichen Material.

Altes Stück fürs Museum?

Der armenische Bildhauer und Künstler Viktor Avetisyan, der im Sommer in der Region weilte, stellte daraus eine exakte Kopie des leider nicht mehr zu verwendenden Originals her. Georg Schockel ist der Meinung, dass das alte Stück in Wachenroth ausgestellt werden soll, um als Beleg für die Kopie aufbewahrt zu werden.
Mit Hilfe eines Lastwagens der Firma Grohganz aus Höchstadt wurde die Aedicula nach Wachenroth gebracht und mit dessen Kranausleger auf den Säulenschaft aufgesetzt und mit Mörtel fixiert.