Druckartikel: Marktschorgaster Barockkrippe bietet wechselnde Szenen

Marktschorgaster Barockkrippe bietet wechselnde Szenen


Autor: Bruno Preissinger

Marktschorgast, Mittwoch, 22. Dezember 2021

Der Besuch der Christmette am Heiligen Abend gehört für die Gläubigen untrennbar zu Weihnachten. Die Mette, die früher in der Mitternachtsstunde vom 24. auf den 25. Dezember gefeiert wurde, wird seit ...
Blick auf die Barockkrippe in der St. Jakobus-Kirche, in der das Weihnachtsgeschehen aufgebaut ist.


Der Besuch der Christmette am Heiligen Abend gehört für die Gläubigen untrennbar zu Weihnachten. Die Mette, die früher in der Mitternachtsstunde vom 24. auf den 25. Dezember gefeiert wurde, wird seit geraumer Zeit vielerorts auf den Abend des 24. Dezember verlegt. In Marktschorgast beispielsweise beginnt die "Mette" heuer bereits um 20 Uhr, die "Kindermette" um 14 Uhr.

Seit Papst Gregor dem Großen, Kirchenoberhaupt von 590 bis 604, waren drei Gottesdienste am Weihnachtstag üblich. In der Mitternachtsmesse, der Mette, wird "Christus als Licht" gefeiert. Es gab auch Epochen, in denen die Christmette abgeschafft worden war, beispielsweise im Zeitalter der Aufklärung in Bamberg 1801 und damit auch in Marktschorgast.

Erst 1825, nach 24 Jahren, wurde sie nach "altkirchlichem Brauch" wieder eingeführt. Der Magistrat von Marktschorgast erhielt nämlich am 21. Dezember 1825 durch das Königlich Bayerische Landgericht Gefrees mit Sitz in Bad Berneck eine "Verfügung der Königlichen Regierung".

Darin stand wörtlich: "Im Namen Seiner Majestät des Königs: Nach einem allerhöchsten Rescripte wollen Seine Majestät, dass der Gottesdienst (die Christmette), womit man sonst am Heiligen Weihnachtsabende die Ankunft des Herrn feierte, nach altkirchlichem Gebrauche wieder um Mitternacht gehalten werde".

Dem Pfarramt wurde die höchste Verfügung "zur vorläufigen Notiz und baldgefälligen Zurückgabe" durch den Magistratsrat Eckstein "zugefertigt". Pfarrer Johann Neuner nahm am 21. Dezember 1825 davon Kenntnis.

Brauch ist es in Marktschorgast, dass die Barockkrippe zum Heiligen Abend in der St. Jakobus-Kirche aufgebaut ist. Dafür sorgen Kirchenpfleger Nikolaus Ott und Edeltraut Kuhbandner. "Es ist immer wieder eine Freude und es macht ganz einfach Spaß, die schönen holzgeschnitzten Figürchen in den Händen zu halten und sie aufzustellen", freut sich die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und erinnert sich an ihre Kindheit: "Ich konnt es immer gar nicht erwarten, bis am Heilig Abend das Christkind kam".

Bis Maria Lichtmess (2. Februar) bleibt die Barockkrippe mit ihren insgesamt 55 handgeschnitzten Holzfiguren aufgebaut. Sie wird entsprechend der ständig wechselnden biblischen Szenen von Edeltraut Kuhbandner ergänzt und ausgestaltet, erstmals am 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige.

Mitte Januar wird in der Krippe die biblische Szene vom Kindermord durch König Herodes zu sehen sein. Prei.