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Marktgemeinde Wiesenttal schließt Lücken bei der Breitbandversorgung


Autor: Pauline Lindner

Wiesenttal, Donnerstag, 07. Februar 2019

Eine neue Runde bei der Breitbandversorgung ist eingeläutet. Die Marktgemeinde schließt zum Lückenschluss einen Vertrag mit der Telekom und stellt den Förderantrag, beschloss der Gemeinderat. Ein klei...
Nun sollen auch die letzten Ortsteile der Marktgemeinde Wiesenttal mit Breitbandkabel versorgt werden. Foto: Uli Deck/dpa


Eine neue Runde bei der Breitbandversorgung ist eingeläutet. Die Marktgemeinde schließt zum Lückenschluss einen Vertrag mit der Telekom und stellt den Förderantrag, beschloss der Gemeinderat.

Ein kleinerer Punkt ist noch unklar: die Versorgung von Neudorf. Der Ortsteil ist bei den unterversorgten Gebieten nicht aufgeführt, soll aber auch keine besonders gute Versorgung haben. Man will innerorts nachfragen und gegebenenfalls bei der Telekom nachhaken.

Erstaunt über die Kosten

Die Bürger warten auf ein schnelleres Netz und flächendeckenden Mobilfunk, hatte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) bei den Bürgerversammlungen erfahren. Im Gegensatz zu früher spreche man sich nicht mehr gegen Masten und Verteilerstandorte aus.

Erstaunt war man aber über die Kosten bei der Breitbandversorgung. Der größte Teil der Ortsteile wurde vor zwei bis drei Jahren versorgt; das kostete rund eine Million Euro. Die Schließung der viel kleineren Lücken, mit Glasfaser bis vor die Haustür, soll nun 300 000 Euro kosten. Allerdings ist inzwischen auch der Zuschussanteil viel höher. Zur ersten Tranche, erinnerte sich Taut, hätte die Gemeinde noch 180 000 Euro beisteuern müssen, während der Zuschuss nur 100 000 Euro betragen habe. Heute liege die Förderung bei 90 Prozent.

Zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung brachte Konrad Rosenzweig (CSU) ins Gespräch, "Funklöcher aufzuspüren". Seinem Vorschlag nach soll beispielsweise bei Feuerwehrübungen im Gelände auf die Verbindungsqualität geachtet werden; diese sei gerade in häufig von Touristen frequentierten Arealen Wiesenttals wichtig.

Auch die Anfragen, Beschwerden und Anregungen aus den ersten vier Bürgerversammlungen dieses Jahres in Streitberg, Birkenreuth, Wüstenstein und Oberfellendorf besprach der Rat. Viele der vorgebrachten Mängel und Schäden verwies er an den Bautrupp zur Erledigung, insbesondere auch das Brückengeländer in Draisendorf. Wieder einmal ist dieses von einem unbekannten Lastwagen beschädigt worden.

Wünsche nach baulichen Verbesserungen will der Rat unter dem Stichwort "Dorferneuerungen" demnächst als Paket behandeln.

Pro und kontra Straßennamen

Hausnummern wild durcheinander oder Straßennamen? Hier sind die Wüstensteiner besonders skeptisch. Einerseits sind fortlaufende Nummern "essenziell" für den Rettungsdienst (Hans Heißenstein, WU), andererseits bringt eine Umstellung für den Bürger allerhand Aufwand (Taut), und auch Straßennamen könnten zu einer Verwirrung führen, wenn sie keinen Bezug zu dem Ortsteil haben, in dem sie sich befinden.

Konrad Rosenzweig brachte dazu ein, dass man in seinem Wohnort Störnhof einen "Rettungspunkt" eingerichtet habe. Der werde von den Rettungskräften angefahren und ein Ortsansässiger helfe von dort aus weiter. Das habe sich bei den Aussiedlerhöfen bewährt, da ihre Lage nicht jedes Navi anzeige.

Für das geplante Baugebiet "Wirtsäcker II" in Niederfellendorf werden Bohrungen im Gelände ausgeführt. Dadurch sollen die Hangstabilität und die Oberflächenwasserbeseitigung geklärt werden.

Vorbehalte gegen Mitfahrerbänke

Der Idee von Mitfahrerbänken steht der Rat skeptisch gegenüber. Während der Bürgermeister rechtliche Bedenken sieht, wiesen andere Ratsmitglieder darauf hin, wie wenig der Bürgerbus in Wüstenstein genutzt worden sei, weil die Nachbarschaftshilfe sehr ausgeprägt sei.