Maria ist schwanger - von wem?
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Freitag, 14. Dezember 2018
Marion Krüger-Hundrup Wie heißt es doch so kryptisch im Lukas-Evangelium? "Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten", kündigt der Engel der jungen Maria an, d...
           
Marion Krüger-Hundrup Wie heißt es doch so kryptisch im Lukas-Evangelium? "Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten", kündigt der Engel der jungen Maria an, dass sie schwanger werden wird. Damals wie heute ein unbegreiflicher Vorgang: Schwanger, ohne mit einem Mann zusammen gewesen zu sein? Wie gehen Marias Eltern und die Gesellschaft mit diesem unehelichen, wundersamen Kind um?
Ja, und was heißt "Verantwortung wahrnehmen"? Auf all diese Fragen und mehr will der Jugendgottesdienst am dritten Adventssonntag, 16. Dezember, um 19 Uhr in der St.-Martins-Kirche impulsreiche Antworten geben. Anlass ist die diesjährige Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Die Weihnachtskollekten am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt.
Die Kampagne steht unter dem Motto "Chancen geben - Jugend will Verantwortung". Der Sachausschuss "Eine Welt" des Pfarrgemeinderates von St. Martin/St. Josef im Hain will nun mit diesem Gottesdienst am dritten Advent eine Brücke schlagen zwischen Jugendlichen aus Bamberg und jungen Leuten in Lateinamerika. Denn gerade auf diesem fernen Kontinent werden viele junge Frauen schwanger, bevor sie das zwanzigste Lebensjahr vollendet haben. Sie müssen früh Verantwortung für sich und ihr Kind übernehmen.
Die verlorene Generation
Überhaupt wachsen die meisten Jugendlichen in Lateinamerika ohne die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe auf. Sie haben keine Möglichkeit, einen guten Ausbildungsplatz zu erhalten, ihnen wird das Recht auf angemessene Bildung, Gesundheitsversorgung und körperliche Unversehrtheit verweigert. Jugendliche werden oft kulturell, ethnisch und sexuell diskriminiert. Sie leiden unter Arbeitslosigkeit, Desinteresse seitens der politischen Entscheidungsträger, unter Korruption, Gewalt und falschen Glücksversprechungen. Jugendliche erfahren sich als verlorene Generation, die, sich selbst überlassen, das Überleben improvisieren muss.
Sorgfältig vorbereitet ist dagegen der Jugendgottesdienst, "zu dem natürlich auch die älteren Generationen willkommen sind", so die Sachausschuss-Mitglieder. Gemeinsam mit Pastoralreferent Sebastian König und den beiden Oberministrantinnen Katharina (16) und Mara (19) haben sie die Eucharistiefeier geplant. Zelebrant wird Kaplan Joseph Puthenchira (33) sein. Für die musikalische Gestaltung mit Taizé-Liedern sorgen Thomas Brunner (Gitarre) und seine achtzehnjährige Tochter Anna (Klarinette) aus Buttenheim.
Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit, sich an Stehtischen in der Kirche über das Gehörte und Erlebte auszutauschen.