Maisch vermisst ein "Lesecafé"
Autor: Martin Koch
Coburg, Mittwoch, 20. März 2019
Die Leiterin der Stadtbücherei Coburg hat auch noch mit anderen Widrigkeiten wie einem Wasserschaden und einer maroden Elektroinstallation zu kämpfen. Dennoch legte sie dem Kultur- und Schulsenat einen positiven Bericht vor.
Die Stadtbücherei Coburg kämpft zurzeit mit einem Wasserschaden, dessen Ursache aktuell noch nicht geklärt ist. Das berichtete die Leiterin, Brigitte Maisch, am Mittwoch vor dem Kultur- und Schulsenat der Stadt Coburg. Aufgrund dieses Wasserschadens bleiben die Räume der Kinder- und Jugendabteilung bis auf Weiteres geschlossen. Ein Teil der Medien steht den Kunden zurzeit im Foyer der Stadtbücherei zur Verfügung, aus dem Bestand können gewünschte Medien besorgt werden.
Modernisierung geriet ins Stocken
Erschwerend kam hinzu, dass ein Selbstbedienungsterminal seit Anfang 2019 längere Zeit nicht benutzbar war. Die gesamte Elektroinstallation müsse komplett erneuert werden.
Die historische Fassade des Hauses Herrngasse 17 fange das Bröseln an. "Die hoffnungsvoll begonnenen Planungen für die Modernisierungen der Stadtbücherei konnten 2018 erst einmal nicht weitergeführt werden", bedauerte Maisch in ihrem Bericht.
Eine sarkastische Frage ...
Oberbürgermeister Norbert Tessmer wies auf die finanzielle Situation der Stadt hin, die derzeit viele Investitionen stemmen müsse. Eher sarkastisch gemeint war wohl die Frage von Brigitte Maisch, ob das Jubiläum "100 Jahre Stadtbücherei" wohl in einem sanierten Haus stattfinden könne. Tessmer antwortete darauf: "Das lässt sich darstellen!"
Die Büchereileiterin machte klar, dass die Aufenthaltsqualität in der Stadtbücherei verbessert werden sollte. So vermisst sie beispielsweise ein "Lesecafé". Arbeitsplätze und Internetzugänge würden gut genutzt. "Flüchtlinge, Schüler und Studenten nutzen die ruhigen Bereiche zum konzentrierten Lernen und Arbeiten."
Maisch freute sich darüber, dass die Anzahl der jungen Nutzer unter einem Lebensalter von zehn Jahren um 3,8 Prozent gestiegen sei. Die Anzahl der Neuanmeldungen sei um 17,2 Prozent gestiegen, darunter seien auch viele Familien. 392 Kunden nutzten dabei ausschließlich die digitalen Angebote.
Ganz neu im Angebot ist "Freegal", ein Musikstreaming-Angebot mit rund 13 Millionen Musiktiteln. Wer die Jahresgebühr bezahlt hat, könne darauf zurückgreifen.