Ludwigsstadt trauert um einen engagierten Bürger und Ideengeber
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Mittwoch, 15. Juli 2020
Veronika Schadeck Ludwigsstadt — Im Alter von 62 Jahren ist Gerhard Rentsch nach kurzer, schwerer Krankheit am Dienstagabend verstorben. Vielen Bürgern wird Gerhard Rentsch in Erinnerung bleiben, als...
Veronika Schadeck Ludwigsstadt — Im Alter von 62 Jahren ist Gerhard Rentsch nach kurzer, schwerer Krankheit am Dienstagabend verstorben. Vielen Bürgern wird Gerhard Rentsch in Erinnerung bleiben, als ein Mann, der überzeugter "Ludschter" war, und sich für seine Heimat sowie für die Region auf vielfältiger Art und Weise engagierte.
Der Unternehmer war über 21 Jahre lang Stadtrat, 18 Jahre Kreisrat, zweiter Schützenmeister der Privilegierten Schützengesellschaft Ludwigsstadt und Mitglied in vielen Vereinen. Zudem engagierte er sich in der CSU.
Gerhard Rentsch war nicht nur im Stadtrat ein wichtiger Impulsgeber, sondern auch im Schützenverein und bei den Skiliftbetrieben. Bei der Privilegierten Schützengesellschaft galt er während seiner Jugendzeit als ein starker Schütze, der erfolgreich an Wettkämpfen auf Bezirks- und bayerischer Ebene teilnahm. Später war er vor allem ein wichtiger Ratgeber, der tatkräftig mit Hand anlegte und verschiedene Projekte mit auf den Weg brachte. Als Beispiele sind das "Bratwurstglöckchen" auf dem Schützenplatz, das in den 90er Jahren gebaut wurde und die Anschaffung der elektronischen Schießstände zu nennen.
Bei den Skiliftbetrieben Ludwigsstadt GmbH war Gerhard Rentsch einer von drei Geschäftsführern. Auch hier packte er mit an, wenn es beispielsweise darum ging, Hänge und Lifte bereit für den Wintersport zu machen. Erst vor vier Jahren wurde unter seiner Federführung ein leerstehendes Haus "Am Wetzel" beseitigt und die Zufahrt zum Lift verbreitert.
Seit knapp fünf Jahren betrieb Gerhard Rentsch zusammen mit drei weiteren Partnern zudem eine Schaf- und Ziegenzucht. Diese wurden an den Steilhängen eingesetzt, die landwirtschaftlich nicht mehr genutzt wurden. Zusammen mit seinen Partnern investierte er in einen neuen Schaf- und Ziegenstall. Damit wollte er, wie er vor zwei Jahren gegenüber unserer Zeitung erläuterte, die Landschaft um Ludwigsstadt erhalten und pflegen sowie der Verbuschung rund um Ludwigsstadt entgegenwirken.
Erst im vergangenen Jahr erwarb er von der Stadt das alte Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr und setzte es als "Flaggschiff" der Oldtimer-Freunde ein und stellte es auch den Schützen zur Verfügung.
Der unerwartete Tod von Gerhard Rentsch habe nicht nur ihn erschüttert, so Bürgermeister Timo Ehrhardt. Mit ihm verliere die Stadt einen hoch geschätzten und äußerst zuverlässigen Freund und Kollegen, der sich in vielen Bereichen für die Heimat eingesetzt hat. Sein Beileid und tiefes Mitgefühl gelte seiner Ehefrau und seiner Familie.