Lonnerstadts Felsenkellerfreunde sind stolz auf ihre Leistung
Autor: Evi Seeger
Lonnerstadt, Freitag, 04. Sept. 2015
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Lonnerstadt — Viele Jahre lagen sie im Dornröschenschlaf, jetzt werden sie zu neuem Leben erweckt: Lonnerstadts Felsenkeller in der idyllischen Lage am Kellerberg. "Ein fränkisches Kulturgut", wie Detlev Knapp, Vorsitzender der Felsenkeller freunde erkannt hat.
In einer von der Idee bis zur Vollendung dreijährigen Bauphase wurde das regionaltypische Areal rund um die Keller aufgewertet. "In zwei Maßnahmen mit vier Projekten", wie Bürgermeister Stefan Himpel (FW) bei der Übergabe erläuterte.
Im Rahmen der Städtebauförderung (mit 60 Prozent Förderung) wurden das Kellerhaus trocken gelegt, die Kellergasse mit Steinquadern gestaltet und der "Hals" (Eingangsbereich) eines 300 Jahre alten Kellers seinem einstigen Zustand entsprechend saniert.
Zugang für jedermann
Das Sahnehäubchen ist der neue Pavillon, der oberhalb des Kellers errichtet und mit Mitteln der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund aus dem europäischen Topf gefördert wurde. Der Pavillion ist Eigentum der Gemeinde, barrierefrei angelegt und kann von jedermann genutzt werden. Seine Feuertaufe erhielt er bereits im Juli. Beim Kellerfest, "Lonnerstadts schönstem Fest", wie Knapp findet. Einmalig ist laut Himpel, dass alle vier Projekte maßgeblich von den Kellerfreunden, dem TSV, dem Heimatverein und von Gemeindearbeitern ausgeführt wurden. Die Marktgemeinde habe dadurch jede Menge Geld gespart.
Fast 800 Stunden an Arbeitszeit
Dass die geleisteten Stunden mit 9,60 Euro angesetzt werden und darauf Zuschuss gewährt wird, freut das Gemeindeoberhaupt ganz besonders.
Der Eifer der Lonnerstadter Vereine war ihm jetzt ein Helferfest wert, bei dem ein Spanferkel aufgetischt wurde. Am Kellerhaus hatten die Helfer 158 Stunden, an der Kellergasse 209 Stunden und am Pavillon 406 Stunden geleistet. Die Kosten von Kellerhaus, -gasse und -hals waren auf knapp 49 000 Euro veranschlagt. Tatsächlich blieb man jedoch etwa 10 000 Euro unter dieser Summe. Aus der Städtebauförderung werde auf diese Maßnahmen ein Zuschuss von 23 800 Euro erwartet. Die Kosten für den Pavillon lagen bei knapp 25 000 Euro und werden ebenfalls gefördert.
Detlev Knapp und Rainer Haberkamm, Vorsitzender des TSV, organisierten die Einsätze. Knapp weiß einiges über die Lonnerstadter Kellerlandschaft zu erzählen. Insgesamt 22 Kellereingänge gebe es. Nach den gefundenen Jahreszahlen, dürfte der jetzt sanierte Keller um 1700 gegraben worden sein.
Einst sei es ein Brauereikeller gewesen, heute gehöre er drei Besitzern. Der Kellerhals war laut Knapp der mit dem schlechtesten Zustand unter allen Kellern. In geschliffenem Sandstein ausgeführt, präsentiert er sich jetzt in alter Schönheit.
Es gebe in Lonnerstadt noch einige schöne Keller. "Deshalb wollen wir noch weitere Kellerprojekte anstoßen. Die nächsten Aktionen warten schon", motivierte Knapp seine Zuhörer.