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Livemusik zum Historienfilm


Autor: Sabine Weinbeer

Ebelsbach, Samstag, 03. Sept. 2016

Die Passion der Jungfrau von Orleans steht am Samstag, 17. September, auf durchaus außergewöhnliche Weise im Mittelpunkt des Geschehens in der Pfarrkirche S...
Domorganist Prof. Stefan Schmidt gestaltet in Ebelsbach den Stummfilm "Die Passion der Jungfrau von Orleans" mit Live-Orgelimprovisationen. Foto: Sabine Weinbeer


Die Passion der Jungfrau von Orleans steht am Samstag, 17. September, auf durchaus außergewöhnliche Weise im Mittelpunkt des Geschehens in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena. Cineasten und Musikfreunde werden dabei besonders auf ihre Kosten kommen. Der Würzburger Domorganist Prof. Stefan Schmidt wird nämlich mit Orgelimprovisationen live den Stummfilm "La Passion de Jeanne d'Arc" von 1928 begleiten.
Der Historienfilm wird auf einer großen Leinwand gezeigt, Schmidt nimmt an der Hoffmann-Orgel Platz, die erst vor sechs Jahren von Thomas Eichfelder renoviert wurde. Organisiert wird dieses außergewöhnliche Film-Konzert von "Kirchenmusik in den Haßbergen".
Ein solches Projekt ist auch für einen so erfahrenen Organisten wie Stefan Schmidt eine Herausforderung. Schmidt hat an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf studiert, ist seit 2005 Domorganist in Würzburg und ein international gefragter Interpret und Improvisator. An seiner früheren Hochschule in Düsseldorf leitet er als Honorarprofessor im Studiengang Kirchenmusik eine Orgelklasse für Interpretation und Improvisation.
Zu dem Projekt "Johanna von Orleans" schreibt er selbst:
"Der Film "Die Passion der Jungfrau von Orléans" entstand im historischen Kontext der Selig- und Heiligsprechung der französischen Nationalheiligen in den 1920er Jahren. Die Parallelen zur Passion Christi sind auffällig: Ein unschuldiger Mensch wird einem Scheinprozess unterworfen und aus politischen Gründen ungerechtfertigt zum Tode verurteilt. Schaue ich am Sonntagabend den Tatort im Ersten, kann ich mich vom Geschehen distanzieren und das Gruseln einschränken, weil ich weiß: Es ist ja nur erfunden, das Blut ist Ketchup und so weiter ... Das geht bei einem solchen Film nicht, denn er hat stark dokumentierenden Charakter. Die Dialoge zwischen Richtern und der Angeklagten sind eben nicht erfunden, sondern aus den noch vorhandenen Prozessakten übernommen. Jeanne d'Arc liefert im Film ein hochgradig ergreifendes Zeugnis ihres Glaubens."
Der Film beginnt am Samstag, 17. September, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Magdalena in Ebelsbach, der Eintritt ist frei.