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Liftbetreiber in der Bayerischen Rhön begrüßen 2G ohne plus


Autor: Steffen Standke

Bischofsheim an der Rhön, Donnerstag, 09. Dezember 2021

Steffen STandke Die Abkehr der Staatsregierung von den strengeren Corona-Vorgaben sorgt an Kreuz- und Arnsberg für Zustimmung. Auch von jenseits der Landesgrenze kommen gute Nachrichten. Thomas Fuß wi...


Steffen STandke

Die Abkehr der Staatsregierung von den strengeren Corona-Vorgaben sorgt an Kreuz- und Arnsberg für Zustimmung. Auch von jenseits der Landesgrenze kommen gute Nachrichten. Thomas Fuß wirkt schon versöhnlicher. Noch vor ein paar Tagen hatte der Betreiber der Kreuzberglifte gegen die geltende 2G-plus-Regelung und weitere harte Vorschriften für bayerische Liftanlagen gewettert. Demnach dürfen sich nur Ski- und Snowboardfahrer den Berg hinaufziehen lassen, die geimpft oder genesen und zusätzlich mit einem negativen Corona-Test versehen sind. Außerdem durfte nur jeder vierte Bügel eines Schleppliftes doppelt und jeder zweite mit einer Person besetzt werden. Der Rest musste frei bleiben. "Mit 25 Prozent ist kein wirtschaftlicher Betrieb durchführbar", zeterte Fuß deswegen (wir berichteten).

Doch offensichtlich hat bei der Bayerischen Staatsregierung ein Umdenken stattgefunden. "Die aktuelle Infektionsschutzverordnung wird dahingehend geändert, dass auch in Bayerns Wintersportgebieten nun statt 2G-plus die 2G-Regel gilt", heißt es in einer Pressemitteilung aus München. Genesene und Geimpfte müssten an der Liftanlage keinen Schnelltest mehr vorlegen. Die Maskenpflicht bleibt aber.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will mit der Änderung "die bayerischen Skigebiete unterstützen, ohne die Infektionsrisiken zu erhöhen", heißt es weiter. Die heimischen Seilbahn-Betreiber wären durch die 2G-plus-Regelung im Wettbewerb klar benachteiligt worden. Touristen seien wegen des Testgebotes abgewandert nach Österreich, Italien oder in die Schweiz, wo überall keine zusätzliche Testpflicht gefordert sei. Mit dieser Änderung ermöglichen wir den Menschen wieder Wintersport in Bayern. Die wichtige Tourismusbranche mit einer Wertschöpfung von mehreren hundert Millionen Euro habe nach der coronabedingten Stilllegung der Seilbahnen im vergangenen Winter wieder die Möglichkeit, eigenes Geschäft zu machen.

Thomas Fuß sieht das ähnlich. "Mit 2G können wir auf jeden Fall leben", sagt er. Nun hätten auch Kurzentschlossene und Menschen, die keinen großen Testaufwand auf sich nehmen wollten, wieder eine Chance zu kommen.

Der Kreuzberglift-Betreiber hat sogar Informationen, dass die hinderliche 25-Prozent-Klausel fallen soll. Amtlich sei das aber noch nicht. Erst am 15. Dezember sollen die neue Regelungen laut ihm beschlossen werden und ab dem Folgetag gelten.

Wirtschaftlich nur bei viel Schnee

Besondere Eile bei der Änderung sieht Thomas Fuß nicht geboten. Zwar könne man unter den jetzigen Bedingungen mit Temperaturen um oder knapp unter Null den Liftbetrieb starten. Doch das Geschäft vor Weihnachten sei sehr zäh, nur bei viel Schnee und strahlendem Sonnenschein wirtschaftlich zu bestreiten.

Auch Matthias Adrian von den benachbarten Arnsbergliften freut sich über den Fall der 2G-plus-Regelung. "Das erleichtert uns doch Einiges." Man merke, dass die große Politik sich doch Gedanken mache, dass es auch bei kleinen Liftbetreibern funktioniere.

Zwar muss Adrian weiter eine zusätzliche Person abstellen, die sich die Impf- beziehungsweise Genesungsnachweise der Wintersportler zeigen lässt. Doch ein Überprüfungsschritt falle weg. Der Liftbetreiber hofft, dass das dann ein paar mehr Einheimische auf seine Pisten lockt.

Unterdessen hat Adrian gelesen, dass am hessischen Zuckerfeld-Lift 2G gelten soll, wenn am Wochenende dort der Betrieb startet. Das würde eine Wettbewerbsgleichheit mit den Betreibern auf bayerischer Seite bedeuten. Florian Heitmann von der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe berichtet allerdings, dass dort weiterhin keine Einschränkungen gelten.