Lieber Lehmgrube und alten Steinbruch als Landesgartenschau-Gelände
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 27. April 2018
Josef Hofbauer Bei einer Gartenschau sollte nicht über das Areal beraten werden, das schon als Park-, Sport- und Freizeitlandschaft erschlossen ist, vielmehr sollten Flächen innerhalb des Stadtgebiets...
Josef Hofbauer
Bei einer Gartenschau sollte nicht über das Areal beraten werden, das schon als Park-, Sport- und Freizeitlandschaft erschlossen ist, vielmehr sollten Flächen innerhalb des Stadtgebiets aufgewertet werden, die bislang ein Schattendasein führten, befand Wolfgang Spörlein aus Reuth. Er regte an, den Bereich am Ende der Straße "Am Steinbruch", dem östlichen Teil der Bergstraße/Katzensteinstraße und dem Areal zwischen der Lebenshilfe und Reuth zu entwickeln.
Mit der ehemaligen Schultheiß-Lehngrube, dem Kratzer-Steinbruch sowie den westlich davon gelegenen Hangbereichen stehe ein 25 Hektar großes Areal zur Verfügung. Ein solches Gelände würde sich nach der Landesgartenschau als Park und grüne Lunge der Stadt eignen und zu einer dauerhaft gesicherte Belüftung der Stadt beitragen, so Spörlein.
Als besonders reizvoll nannte er die Aufgabe, die schützenswerten Bereiche mit Neuem zu verbinden. Eine solche Landesgartenschau würde die Schauen in Bamberg und Hof weit in den Schatten stellen, zeigte sich der Antragsteller überzeugt.
Natürliche Hangbereiche, fast urwaldähnliche Feuchtzonen, verwilderte Obstgärten, Trockenrasenflächen, Geländeabbruchkanten sowie natürliche Bachläufe und Teiche seien bereits vorhanden. "An den Hängen könnten traumhafte Themengärten entstehen", schwärmte Spörlein. Sie könnten als Mustergärten für Besichtigungen dienen und garantierten eine Erholungsfunktion zwischen großen Wohngebieten.
Werde der Kellerwald mit einbezogen, ergebe sich eine fast natürliche Verbindung zwischen beiden Arealen. Auch der Spielplatz der Lebenshilfe passe hervorragend in ein solches Gesamtkonzept.
Das ATSV-Gelände und die Kleingartenanlage Weberlauben seien als südlicher Eingangsberich zu einer solchen Gartenschau denkbar, so Spörlein, der forderte, dass dieses Gelände intensiv in die Beratungen mit einbezogen werden soll.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) bedankte sich für die Anregungen, gab aber zu bedenken, dass nach den geltenden Regularien Planungen nur auf stadteigenen Flächen möglich seien. "Aber für eine Landesgartenschau nach 2030 seien diese Anregungen durchaus diskutabel.
Als einziger Kritiker einer Landesgartenschau outete sich Axel Schauder, Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Forchheim des Bund Naturschutz. Er könne den "großen Wurf" an der Sache noch nicht erkennen, bedauerte der Naturschützer.