Lichtmasten stehen im Fokus
Autor: Rolf Pralle
Bad Brückenau, Freitag, 18. Mai 2018
Bei diesem Tagesordnungspunkt musste den Stadträten im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal ein Licht aufgehen. Auf der Agenda stand nämlich die digitale Erfassung der Straßenbeleuchtungspunkte in Ba...
Bei diesem Tagesordnungspunkt musste den Stadträten im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal ein Licht aufgehen. Auf der Agenda stand nämlich die digitale Erfassung der Straßenbeleuchtungspunkte in Bad Brückenau einschließlich der Stadtteile. Zum besseren Verständnis der gesamten Thematik lieferte Peter Karl vom Baubüro im Rathaus den Kommunalpolitikern bei der jüngsten Stadtratssitzung im Vorfeld der Beratungen einige Hintergrundinformationen.
Ende März, so der zuständige Fachmann, habe ein gemeinsamer Besprechungstermin bei den Stadtwerken stattgefunden. Inhalt war die weitere Vorgehensweise bei der geplanten sukzessiven Umrüstung alter Leuchtmittel in den nächsten Jahren. Nach Überprüfung alter Bestandsunterlagen hat man laut Karl festgestellt, "dass keine verwertbare Dokumentation über die vorhandene Straßenbeleuchtung vorliegt". Es seien lediglich alte handschriftliche Aufzeichnungen über die Anzahl der Leuchten vorhanden, die zum Teil jedoch mit dem tatsächlichen Bestand nicht mehr übereinstimmen würden. Aus den gesichteten Papieren gehe aber zumindest hervor, dass die Lampen zwischen 25 und 40 Jahre alt sind, wobei ein Großteil bereits an der Obergrenze von vier Jahrzehnten liege.
Eine bundesweite Studie, so der Referent, habe belegt, dass rund 3,3 Prozent aller Lichtmasten in Deutschland nicht standfest sind. Eine Überprüfung der Anlagen unter diesem Gesichtspunkt hätte in Bad Brückenau noch nicht stattgefunden, obwohl sie laut DIN-Vorschrift alle sechs Jahre vorgeschrieben sei.
Vorgehen in drei Schritten
Auf Grundlage der erläuterten Fakten schlug die Verwaltung den Kommunalpolitikern folgende Vorgehensweise in drei Schritten vor: digitale Bestandaufnahme aller Lichtpunkte in der Stadt mit Ortsteilen, Durchführung der Standsicherheit aller Masten, Umrüstung veralteter Leuchtmittel mit LED-Technik nach einer Prioritätenliste. Für Schritt 1 lag dem Gremium bereits ein Angebot der Stadtwerke vor, die die Daten außerdem gleich in ein Geoinformationssystem (GIS) einpflegen wollen. Diese Maßnahme kostet rund 17 400 Euro, wofür die Stadträte ihr Plazet gaben.
Kritik an Regulierungswahnsinn
Aber es wurde auch Kritik laut. Kurt Abersfelder (CSU) konnte den Regulierungswahnsinn nicht verstehen. Mittlerweile werde ja fast alles überprüft, "das ist doch nicht normal". Sein Parteikollege Manfred Kaiser betonte, dass die Stadtwerke auch schon früher an den Beleuchtungskörpern für Sicherheit gesorgt hätten, und zwar ohne dass das jemand in allen Einzelheiten vorgeschrieben habe. bpr