„Wollte kein weißes Brautkleid“
Autor: Monika Schütz
Altenbanz, Dienstag, 30. Juli 2024
Mit Blumen und Wein gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Holger Then dem Ehepaar Regina und Hans Oelschlegel zur diamantenen Hochzeit. Erstaunt hörte er die Lebensgeschichte der heute 81-...
Mit Blumen und Wein gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Holger Then dem Ehepaar Regina und Hans Oelschlegel zur diamantenen Hochzeit. Erstaunt hörte er die Lebensgeschichte der heute 81- und 82-Jährigen.
Regina ist gebürtige Breslauerin und wurde 1946 als dreijähriges Kind aus der Heimat vertrieben. Sie kam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Coburg unter. Hier hatte sich Reginas Vater schon um eine Bleibe gekümmert. Nur zu gut erinnert sich Regina, wie sie ihren späteren Ehemann Hans genau hier kennengelernt hat.
„Kirchlich verkuppelt“
Der junge Hans Oelschlegel war damals auf der Suche nach einer Unterkunft. Er stammt aus Hof an der Saale und hatte dort das Gymnasium besucht. Die Familie von Regina Mamczinski hatte zufällig ein Zimmer zu vermieten und mit Zuspruch des damaligen Kaplans durfte sich der junge Mann einmieten. „Wir sind kirchlich verkuppelt worden“, schmunzelt Regina.
Ein beruflich sehr abwechslungsreiches Leben begann: 1964 erwarb Hans Oelschlegel am Staatlichen Polytechnikum in Coburg das Ingenieurzeugnis der Fachrichtung Tiefbau. Von 1964 bis 1980 war er bei der Deutschen Bundesbahn tätig.
Regina arbeitete nach der Schulzeit und Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin bei Siemens in Erlangen. Die Hauptaufgabe der jungen Frau war es, vor allem Briefe und Schriftstücke in Englisch und Französisch zu übersetzen und zu verfassen.
Als das junge Paar am 25. Juli 1964 in Coburg standesamtlich und am selben Tag auch kirchlich heiratete, war es richtig heiß. Das Brautpaar war sehr festlich gekleidet: Regina mit langem Kleid und mit zartem Schleier. Hans hatte sich für einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und weißer Krawatte entschieden. Trotz der Sommerhitze trug das Brautpaar elegante weiße Handschuhe. „Ich wollte kein weißes Brautkleid , niemals!“, erzählt die Jubelbraut bei der Feier zum 60. Hochzeitstag . Damals hatte sie den Einfall, das schneeweiße Kleid mit kräftigem goldgelben Futter unterlegen zu lassen – und das Kleid war plötzlich nicht mehr weiß. Monika Schütz