Von Eulen und Lerchen – so schläft man gut
Autor:
Bad Staffelstein, Dienstag, 23. April 2024
Ein gern gesehener Gast und Referent ist bei der Kolpingsfamilie der früher in Bad Staffelstein wirkende Mediziner Dr.Franz- Josef Beume. Trotz vieler Fachbegriffe versteht es der Facharzt für...
Ein gern gesehener Gast und Referent ist bei der Kolpingsfamilie der früher in Bad Staffelstein wirkende Mediziner Dr.Franz- Josef Beume. Trotz vieler Fachbegriffe versteht es der Facharzt für Allgemeinmedizin, jetzt im Ruhestand , die medizinischen Zusammenhänge allen Zuhörern verständlich zu erklären. So waren auch viele Mitglieder und Gäste zu seinem Referat „Der gesunde und der gestörte Schlaf“ in den Pfarrsaal gekommen.
„Endlich wieder schlafen!“ … Das wünschen sich sehnlichst jene 15 Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik, die laut Beume an chronischen Schlafstörungen leiden. Für ein gesundes und leistungsfähiges Leben sei der Schlaf wichtig, zwischen sechs und acht Stunden Nachtruhe brauche der Mensch. Die Schlafdauer sei genetisch bedingt. Die bekannten Kessler-Zwillinge hätten ihr gutes Aussehen etwa auf täglich neun Stunden Schlaf zurückgeführt. Als Schlafstörung wird, wie der Arzt erläuterte, eine Dauer von unter vier und über 14 Stunden bezeichnet. Ferner müsse diese unterschieden werden von Ein- und Durchschlaf-störungen und hierbei Ursachen seelischer oder organischer Natur ergründet werden.
Bei der Schlafqualität gebe es sogenannte „Eulen und Lerchen“. 15 Prozent der Bevölkerung sind demnach ausgesprochene Morgen- oder Abend- Menschen. Ob man morgens schwungvoll aus dem Bett kommt oder erst am späten Vormittag richtig munter wird, hängt vom Erbgut ab. Die „innere Uhr“ regelt die Körpertemperatur. „Lerchen“ erleben einen raschen Temperatur-Anstieg, die „Eulen“ dagegen einen langsamen. Sie kommen erst mittags auf Touren und haben am Abend ihr Hoch.
„Der Schlaf ist ein aktiver Prozess“, betonte Beume, er sei mehr als eine Zeit der Ruhe und Entspannung. „Er ist die Zeit des Wachstums, der Erneuerung und Wiederherstellung von körperlicher, geistig seelischer Funktionsfähigkeit.“ Verkürzter Nachtschlaf und häufiges Erwachen seien natürliche Vorgänge bei Älteren. „Das Schlafbedürfnis nimmt nicht ab, es verteilt sich nur anders“, so der Referent. Wenn Müdigkeit und Schlafbereitschaft bestünden, sollte der ältere Mensch schlafen, jedoch nicht länger als 40 Minuten und nicht nach 16 Uhr.
Schlafmittel machen süchtig
Die Angst vor der Nacht lässt viele zur Schlaftablette greifen. Zuvor gelte es, andere Möglichkeiten zu versuchen: Stress abbauen, Sport treiben, maßvoll zu Abend essen, Einschlafrituale. Darüber hinaus gebe es sanfte Hilfe aus der Natur wie Baldrian, Melisse oder Lavendel. Bei schweren Schlafstörungen sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, sagte der Mediziner. Und: „Sämtliche Schlafmittel machen abhängig.“ Ihr Einsatz sei unter bestimmten Bedingungen notwendig, dies bedürfe jedoch der strengen Überwachung durch einen Arzt.
Abschließend wurde auf den Gottesdienst am heutigen Dienstag, 18 Uhr, in der Georgenkapelle mit Norbert Jung hingewiesen, der einen Vortrag über den Ablass halten wird. mlb