Verein gegen das Vergessen
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Burgkunstadt, Montag, 27. März 2023
Oft bemerkt es die Öffentlichkeit kaum, wenn langjährige und lieb gewonnene Einrichtungen von der Bildfläche verschwinden. Wenn Menschen das Ganze in...
Oft bemerkt es die Öffentlichkeit kaum, wenn langjährige und lieb gewonnene Einrichtungen von der Bildfläche verschwinden. Wenn Menschen das Ganze in einem anderen Rahmen weiterführen, verhält sich das oft ähnlich.
Die Tätigkeiten und Mitglieder des Stenografenvereins in Burgkunstadt , der zu Spitzenzeiten über 200 Mitglieder hatte, waren vor über zehn Jahren schon rückläufig und 2016 wurde der Verein schließlich aufgelöst. Grund war die sich bis heute weiterentwickelnde Digitalisierung.
Doch schon 2013 wurde hier gegengesteuert und 15 Mitglieder machten weiter. Aus dieser Sicht kann man sie sicher als Urgesteine bezeichnen bei dem, was sie bis heute in voller Überzeugung tun. Steno fordert grundsätzlich die Hirnzellen, was wiederum zu Wortfindungen verschiedenster Art führt, weiß die Leiterin des Kurses Gertrud Löffler, die damalige Vorsitzende des Vereins. Und nun treffen sich an jedem Donnerstag um 9.30 in der Burgkunstadter Mittelschule zehn Damen, um der Stenografie weiterhin zu frönen.
Stenografie galt früher als Schrift der Gebildeten. Sie sei noch nicht ganz von der Bildfläche verschwunden, selbst im bayerischen Landtag werde, wenn es schnell gehen muss, noch so geschrieben, erzählt Teilnehmerin Jutta Löbling. Steno jetzt zu lernen ist schwierig, da es kaum Interesse dafür gibt. Anfängerkurse werden kaum angeboten. Und wenn, dann dauert es schon ein wenig, bis man die Grundlagen beherrscht, ist sich Gertrud Löffler sicher. rdi