Schedel verkleinert seine Ausbaupläne
Autor: Mario Deller
Ebensfeld, Mittwoch, 19. Januar 2022
Vorhaben Der Öko-Bäcker aus Unterneuses verzichtet auf eine Tiefkühlhalle, die 17 Meter hoch werden sollte. Auch eine weitere Halle wird nun flacher ausfallen.
In dem kleinen Industriegebiet bei Unterneuses wird der Bio-Bäcker Schedel seine Ausbaupläne deutlich zurückfahren. Das wird in dem kleinen Ort sicher auf Gegenliebe stoßen, denn der Umgang mit den Flächen ist immer wieder ein Thema: Es sollen dort keine Industriebauten entstehen, deren Optik das Maintal noch mehr belastet. Den Gemeinderäten war das nur Recht, wurde in der Bauausschusssitzung deutlich. Denn für das Vorhaben hätten Bebauungspläne geändert werden müssen, was auf wenig Begeisterung stieß. Auch in einem weiteren Punkt konnte man Entwarnung geben.
Kein dritter Hähnchenstall
Das Amtsdeutsch mit im Alltagsgebrauch kaum verwendeten Fachbezeichnungen wie eben der „Tektur“ kann dabei mitunter schon einmal für Verunsicherung in der Öffentlichkeit sorgen. „Tektur zum Bauantrag – Neubau eines Tierwohlmasthähnchenstalls mit Wintergarten an die bereits bestehende Hähnchenmastanlage“ auf einem Grundstück in der Gemarkung Ebensfeld lautete ein Tagesordnungspunkt in der Ankündigung der Sitzung im Wortlaut. Im Hinblick auf in der Verwaltung eingehende Anrufe von Bürgern stellte Bürgermeister Bernhard Storath zur Vermeidung von Missverständnissen daher gleich zum Auftakt klar: „Es handelt sich hier nicht – mit Betonung auf ,nicht’ – um einen dritten Maststall.“ Gegenstand der nachträglichen Tektur bilden lediglich vorgenommene – vom Landratsamt und vom Ebensfelder Bauausschuss als tragbar eingestufte – bauliche Änderungen am bereits realisierten Maststall. Bei den Änderungen handelt es sich um die Erhöhung der Außenwände um 50 Zentimeter sowie um die Verringerung der Dachneigung von ursprünglich 20 auf 18 Grad.
Halle fällt höher aus
Wie der Bürgermeister hierzu ausführte, verlangte auch das Landratsamt, dass diese erfolgte Änderung per Tekturbeschluss zu berücksichtigen sei, und das war auch der Tenor des Bauausschusses. Arbeitsorganisatorische Gründe des betreibenden Unternehmens waren ausschlaggebend für die notwendige geringfügige Erhöhung der Hallenhöhe, hieß es in der Sitzung ergänzend.
Das Gremium gab schließlich mit sieben zu einer Stimme grünes Licht zur Tektur.