Ruhestätte unter Bäumen
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Altenbanz, Mittwoch, 24. Februar 2021
Im Banzer Wald soll ein Naturfriedhof entstehen. Die Entwurfsplanung wurde den Staffelsteiner Stadträten vorgestellt.
I m Banzer Wald soll ein Naturfriedhof entstehen. Auf einem rund 14 Hektar großen Areal möchte die Herzoglich Bayerische Forstverwaltung eine solche Anlage schaffen. Betriebsleiter Sebastian Huth stellte die dem Staffelsteiner Stadtrat am Dienstagabend die Entwurfsplanung vor.
Östlich von Altenbanz soll dieser Friedhof angelegt werden. Das Interesse an dieser naturnahen Bestattungsform nehme ständig zu, sagte Huth. Seit 2012 verfolge die Herzogliche Forstverwaltung deshalb den Plan, als privater Unternehmer eine solche Friedhofsanlage zu schaffen. Keinesfalls sei dies als wirtschaftliche Konkurrenz zu kommunalen Friedhöfen zu sehen. Um einen solchen Friedhof anlegen zu dürfen, sei in Bayern gesetzlich vorgeschrieben, dass eine juristische Person der Träger sein muss und dass der Friedhof als solcher gewidmet ist. Die Stadt Bad Staffelstein müsse also die Trägerschaft übernehmen.
Urnengräber unter alten Eichen
Ausgesucht für diesen Zweck wurde unter drei Standorten ein laubholzreiches Waldstück unweit von Altenbanz , das in mehreren Phasen belegt werden soll. Das ins Auge gefasste Areal besitze einen Bestand an alten Eichen. Diese klimatolerante Baumart eigne sich besonders gut für diese langfristige Nutzung. Die hier verwendeten Urnen bestünden aus natürlichem Material, das nach kurzer Zeit verrotte. Weil die Urnen rund 80 Zentimeter tief vergraben werden, seien bereits Probebohrungen bis in einen Meter Tiefe erfolgt, um sicherzustellen, dass der Waldboden geeignet ist. Wie der Friedhof nach außen hin kenntlich gemacht werden soll, sei noch nicht entschieden, sagte Huth.
Schotterlinien zwischen den Grabfeldern
Denkbar wäre die Einfriedung mit einem dicken Seil. Zwei kleine Gedenkplätze sollen die Anlage optisch gliedern. Kleine Schotterlinien würden eingezogen, damit Angehörige zu den Gräbern gelangen. Drei Parkplätze sowie ein Toilettenhäuschen seien als flankierende Infrastruktur erforderlich.
Die normale Ruhezeit pro Urnengrab werde auf 20 Jahre konzipiert - mit der Option, diese zu verlängern. Sebastian Huth: "Jeder darf sich auf diesem Friedhof bestatten lassen, nicht nur die Bürger der Stadt ." Hinterbliebene hätten zudem die freie Wahl des Bestatters. Wie viele Urnengräber es insgesamt einmal werden, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. "Wir wollen nicht auf einmal das ganze Gebiet belegen", ergänzte er. Das Areal solle vielmehr in Parzellen aufgeteilt und sukzessive erweitert werden.