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Musikbund beklagt mangelnde Solidarität


Autor: Roland Dietz

LKR Lichtenfels, Dienstag, 17. August 2021

Hart hat die Corona-Pandemie die heimischen Musikkapellen getroffen. Dies wurde bei der Jahresversammlung des Nordbayerischen Musikbundes, Kreisverban...
Der Kreisvorstand des Musikbundes mit Gästen, von links stehend: Dieter Tussetschläger, Matthias Zapf, Andreas Pratsch, Florian Zapf, Manfred Hofmann, Christian Stenglein und Thomas Kolb; sitzend von links: Carmen Bähr, Alexandra Zapf, Horst Sünkel und Sebastian Kremer


Hart hat die Corona-Pandemie die heimischen Musikkapellen getroffen. Dies wurde bei der Jahresversammlung des Nordbayerischen Musikbundes, Kreisverband Lichtenfels, deutlich. Dennoch werde man weiterkämpfen, hieß es. Der Musikbund ist der Dachverband der Kapellen. Er hofft auf mehr Unterstützung der Kommunen und des Kreises.

Eingeleitet hatte die in Weidnitz stattfindende Versammlung eine Bläsergruppe des Musikvereins Burgkunstadt, der in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Die Versammlungen finden nach Möglichkeit immer bei Jubelvereinen statt.

Der Burgkunstadter Vorsitzende Sebastian Kremer kritisierte, dass es durch oft sinnlose Abstandsregelungen oder Verbote von Veranstaltungen nicht möglich gewesen sei zu musizieren. Auf der anderen Seite lägen sich Zehntausende Fußballfans in Stadien in den Armen. Hier müssten dringend andere Lösungen her, forderte er.

Der Kreisdirigent Christian Stenglein machte deutlich, dass es seitens Stadt und Gemeinden keine Empathie gegenüber den Musikkapellen in den letzten 18 Monaten gegeben habe. Es wäre schön gewesen, wenn von diesen Stellen einmal die Frage gekommen wäre: Wie geht’s euch denn? Heute müsse man sagen, es gehe überhaupt nicht gut.

Musiker würden als Kulturträger überhaupt nicht mehr wahrgenommen, bedauerte er. Was für die Kapellen machbar sei, sei möglich gemacht worden. Allerdings sei man dabei an einem Minimum angekommen.

Beim Kreisorchester mit 80 Musikern war und ist laut Stenglein ein Proben auf Abstand nicht möglich. Musikalisch sei also nichts gelaufen. Dennoch sollten sich alle auf eine Zukunft nach Corona freuen, sagte der Dirigent.

Kreisvorsitzender Horst Sünkel ging weiter auf das Thema Befindlichkeiten der Musikkapellen ein. Das Drama in der Pandemie für die Musiker setze sich bis heute fort, bedauerte er. Keine Gespräche, keine Feierlichkeiten, kein aktives Musizieren, keine Schützen- und anderen Musikvereinsfeste, keine Kreismusikfeste in Uetzing, Altenkunstadt, Burgkunstadt.

Aktivitäten wie Musik aus dem Fenster, Konzerte auf YouTube , Online-Proben oder Proben in Außenbereichen hätten rasch ihren Reiz verloren. Die virtuellen Aktionen seien nicht das Gelbe vom Ei.

Landrat Christian Meißner erklärte, dass in den vergangenen 18 Monaten bei den Musikkapellen viel auf der Strecke geblieben sei. Besonders das Gemeinschaftserlebnis habe gefehlt. Er hofft, dass es nun wieder besser weitergehen möge.

Vor den Neuwahlen gaben Kreisvorsitzender Horst Sünkel und Kreisschatzmeister Dieter Tussetschläger bekannt, dass sie zum letzten Male für ihre Ämter kandidieren und in drei Jahren nicht mehr zu Verfügung stehen. Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Horst Sünkel ( Blaskapelle Schwürbitz), Stellvertreter Florian Zapf (Altenkunstadter Musikanten), Schatzmeister Dieter Tussetschläger (Musikvereinigung Ebensfeld), stellvertretende Schatzmeisterin Carmen Bähr (Weismainer Blasmusik), Schriftführerin Melanie Dziwis (Musikvereinigung Ebensfeld). Die beiden Kassenprüferinnen sind Ann Katrin Steiner ( Musikverein Marktzeuln ) und Carmen Bezold ( Musikverein Modschiedel ). Beisitzer sind Lea Friedmann (Hochstadt) und Andreas Pratsch (Musikvereinigung Ebensfeld). Roland Dietz