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"Grüne Batterie" echte Innovation


Autor: Redaktion

Redwitz, Freitag, 12. März 2021

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger übergab eine Förderurkunde an die Firma Alumina Systems in Redwitz. Deren "grüne Batterie", die ohne Lithium und Kobalt auskommt, wird mit 8,7 Millionen Euro gefördert.
Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker (von links), der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Holger Wampers, Geschäftsführer von Alumina Systems, beim Betriebsrundgang in der Redwitzer Firma


Das Projekt einer "grünen Batterie" wird von Bund, Freistaat und Europäischer Union mit 8,7 Millionen Euro gefördert. Eine symbolische Förderurkunde übergaben Hubert Aiwanger , stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister , sowie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium , Elisabeth Winkelmeier-Becker , an Holger Wampers, geschäftsführender Gesellschafter der Alumina Systems GmbH. Die Redwitzer Firma ist damit eines von nur elf deutschen Unternehmen , die im Rahmen des zweiten europäischen Großvorhabens zur Batteriezellfertigung gefördert werden.

Bei einem kleinen Festakt, der aufgrund der Corona-Regeln auf nur 25 Personen beschränkt war, dankte Geschäftsführer Holger Wampers dem Bundeswirtschaftsministerium für die gute Zusammenarbeit und der Lichtenfelser Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner für ihre Unterstützung. Wampers gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Unternehmens, das früher ein Teil der Siemens AG war und sich heute in der Hand von Privatpersonen befindet.

Vor drei Jahren habe Alumina Systems mit der Entwicklung einer "grünen Batterie" begonnen, die ohne Lithium und Kobalt auskommt. Die sogenannte Kochsalzbatterie benötige nur Natriumchlorid (Kochsalz) und Nickel. Beide Rohstoffe könnten umweltverträglich abgebaut und die Batterie zu 100 Prozent recycelt werden. Außerdem könne die Batterie weder brennen noch explodieren und eigne sich deshalb hervorragend als stationärer Energiespeicher . Um ein Elektrofahrzeug aufzuladen benötige man lediglich drei Module in der Größe eines Bierkastens.

Aber auch für industrielle Anwendungen sei die "grüne Batterie" bestens geeignet, so zum Beispiel bei der Elektrifizierung von Straßenbahnen, für den Lastspitzenausgleich in der Windkraftindustrie, die unterbrechungsfreie Stromversorgung in der Telekommunikation oder für die Speicherung von grünem Wasserstoff.

Unternehmen will expandieren

Die Förderung werde es, wie Wampers erklärte, der Alumina Systems GmbH ermöglichen, in den vorhandenen Räumen eine Batteriezellenfertigung bis zu einer Größe von rund 25 Megawattstunden aufzubauen. Das entspreche einer Fertigung von rund 100 000 Röhren pro Jahr. Im zweiten Schritt könnten die Produktionskapazitäten bis auf eine Gigawattstunde an Zellen und System wachsen. Das entspreche rund vier Millionen Röhren pro Jahr.

Dazu brauche Alumina Systems weitere Produktionskapazitäten, entweder innerhalb des Industrieparks Redwitz oder außerhalb. "Für dieses Wachstum wird Alumina Systems in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze schaffen", kündigte Wampers an.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker sagte zum Thema "Batterie": "Um in Zukunft wettbewerbsfähige, leistungsstarke und besonders umweltschonende Batterien herzustellen, brauchen wir Innovationen." Das Batterie-Projekt der Alumina Systems habe große Bedeutung für die Energiewende . Gerade in den volatilen Energiemärkten seien dezentrale Speichermöglichkeiten wichtig. Damit werde sichergestellt, dass wir mit dem in Deutschland und Europa entstehenden Batterie-Ökosystem auch technisch an der Weltspitze mitspielen.

Bayerns Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger sagte bei der Übergabe des symbolischen Förderbescheids, es wäre ein großer Durchbruch, wenn es gelingen würde, auch größere Energiemengen mit der neuartigen Batterie zu speichern. Ein nachhaltiges Batterieprojekt wie das von Alumina Systems sei auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze in Bayern. An die Unternehmensleitung der Alumina Systems gerichtet, sagte Aiwanger: "Ich hoffe, dass Sie viele ihrer ‚grünen Batterien‘ weltweit verkaufen." Der Freistaat beteilige sich an der Förderung mit 30 Prozent. "Aber hier geben wir nur das zurück, war vorher von den Steuerzahlern erwirtschaftet wurde."

Die Alumina Systems wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrfach für Innovationen ausgezeichnet. Zuletzt erhielt das Unternehmen im November 2020 den "Innovativ Leben Award" von Bayern Innovativ . Bereits zweimal wurde Alumina Systems als Top-100-Innovator (2017 und 2019) ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt das Unternehmen im Jahr 2018 den "Best Component Award" der Fachzeitschrift Ceramic Application.