Gemeinsame und individuelle Musik
Autor: Corinna Tübel
Burgkunstadt, Dienstag, 12. Oktober 2021
Kultursonntag Das Geschwisterquartett TenHagen spielte Werke von Mozart und Beethoven in der Alten Vogtei in Burgkunstadt.
Vier Geschwister, ähnliche Gene und doch unterschiedliche Charaktere: Im Geschwisterquartett TenHagen vereinen sich Profession, Leidenschaft und eine ganz besondere Kommunikation zwischen den Instrumenten Violine, Viola und Violoncello . So wurden die Stücke aus der Feder Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens im Rahmen des ersten Kultursonntags in der Alten Vogtei in Burgkunstadt 2021/22 unvergesslich.
Gemeinsame Leidenschaft
Ein altes Sprichwort sagt: „Geschwister sind unterschiedliche Blumen aus demselben Garten.“ Das scheint dem Geschwisterquartett TenHagen auf den Leib geschrieben: Die gemeinsame Leidenschaft für die Kammermusik ist ihre Basis und ihr Nährboden. Die unterschiedlichen Charaktere Kathrin, Leonie, Borge und Malte versehen die dargebotenen Stücke mit Individualität und Glanz. So ist es auch am Sonntagabend bei ihrem Konzert im Rahmen des ersten Kultursonntags der Kulturgemeinde Burgkunstadt geschehen. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich begeistert von so viel Profession, Spielkunst und Harmonie unter den vier Instrumentalisten .
Zwei Schwestern und zwei Brüder
So schafften es die beiden Schwestern an der Violine sowie ihre Brüder Borge an der Viola und Malte am Violoncello , dem Streichquartett D-Dur KV 575 aus der Feder Wolfgang Amadeus Mozarts gleichsam Anmut und Raffinesse zu geben. Dieses erste „Preußische Quartett“ hat einen hörbaren Hintergrund: Mozart steckte in seinen letzten Lebensjahren immer wieder in argen Geldnöten und erhoffte sich durch die Komposition eines Werkes für den preußischen König von diesem ein hohes Honorar. Friedrich Wilhelm II. war ein leidenschaftlicher Cellospieler, weshalb dem Instrument in dem D-Dur-Quartett durch viele virtuose Soli auch eine „königliche“ Prominenz eingeräumt wird. Auch wenn es also unter deprimierenden Umständen komponiert wurde, so erfreut das Quartett durch seinen eleganten Schönklang und feinsinnigen Humor und endet in einem heiter singenden Schluss. Man könnte fast meinen, die Instrumente hätten ein anregendes Gespräch über die Kunst geführt – die Freude der Geschwister TenHagen an Mozarts thematischen Einfällen war eine aufrichtige, und die musikalische Lustigkeit des Altmeisters hat sich spürbar auf das Publikum übertragen.