Der kleine Ort Prügel bietet ein Spektakel und erinnert an alte Zeiten
Autor: Roland Dietz
Prügel, Montag, 18. August 2025
Es war schon phänomenal, was die Bevölkerung anlässlich ihres 675. Jubiläums ihres Ortes in Prügel bisher auf die Beine gestellt hat. Dabei und das war besonders erfreulich, stand die Geschichte des Ortes vor allen Feierlichkeiten mit Musik und guter Stimmung im Mittelpunkt.
Dominikus Kremer, ein ausgewiesener Geschichtskenner, hat die Entwicklung Prügels mit dem Gutshof als zentralem Bauwerk in einem Buch treffend charakterisiert: „ Prügel – Geschichte eines Gutshofes und Werden eines Dorfes“.
Vom großen Gut mit vier, fünf Gutshäuschen hat sich Prügel zu einem ansehnlichen Ort mit 150 Einwohnern entwickelt. Tief in die Geschichte des Ortes ging auch die Prügler Mitbürgerin Liana Neidlein ein. Sie hatte einen Vortrag über 675 Jahre Prügel „Geschichten und Bilder vom Gutshof, dem Dorf und seinen Menschen“ verfasst und in ihrer Rolle der ehemaligen Gutsbesitzerin Maria Kunigunda Ditus in einem historischen Gewand vorgetragen.
Zweimal führte sie so auch große Besuchergruppen vom Dorfweiher zum Gut, zur beschaulichen Kapelle und anderen prägenden Gebäuden. Dabei berichtete sie viel über den Ort und seine Bewohner. Aus diesem Wissen heraus hatte sie auch einen interessanten Vortrag über ihr Heimatdorf referiert.
Und es wird einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Altenkunstadter Ortsteils geben. Dafür hat sich die Prügler Frontfrau und Mitglied der Weismainer Zeitreisegruppe Liane Neidlein mächtig ins Zeug gelegt. An zwei Abenden (29. und 30. August) gastiert wieder das Kellerkabarett in Prügel . Schon vor einigen Jahren hatte es ein Prügeler Kellerkabarett gegeben. Dies fand im Kulturstadel in Prügel statt und hier waren die Darsteller der Zeitreisegruppe in Weismain die hauptsächlichen Protagonisten: Das Event sollte eigentlich in einem Keller stattfinden, der damals kurzfristig vom Bergamt gesperrt wurde und inzwischen verfüllt wurde. Und nun kommt es im Jubiläumsjahr zur nächsten Auflage.
„Prügler Kellerkabarett oder wie die Prügler zu ihrem Namen Schwengelstutzer kamen“ ist dabei auf dem Programm.
Beim letzten Kabarettabend in Prügel wurde gezeigt wie die Weismainer mit dem damaligen Bürgermeister Albrecht Metzner das Gut um Gutsverwalterin und Wirtin Kunigunde Ditus stürmten, da diese unerlaubt Bier gebraut hatte und die Braupfanne zerstört wurde. Doch nun schrieb „Ditusin“ Liane Neidlein zum Ortsjubiläum weiter und erinnert auch schauspielerisch an alte Prügler Zeiten.