Was passiert, wenn die Baukosten weiter in die Höhe schnellen sollten? Hümmer ist bestrebt, mit dem Landkreis Lichtenfels und der Gemeinde Burgkunstadt Nachverhandlungen über eine Beteiligung an den Mehrkosten zu führen. Auf Nachfrage eines Bürgers räumte er ein, dass bei einer Weigerung Altenkunstadt die Mehrkosten ganz alleine zu tragen habe.
Betrieben werden soll das Bad ehrenamtlich von den Mitgliedern der DLRG mit Unterstützung der Altenkunstadter Wasserwacht . Die jährlichen Betriebskosten bezifferte Hümmer auf 234 700 Euro. Daraus errechnete er bei einer Auslastung von 51 Schulwochenstunden in einem Zeitraum von 36 Wochen einen Stundensatz von 127,83 Euro. Er wird von den Sachaufwandsträgern, also den Kommunen, die für die jeweiligen Schulen zuständig sind, bezahlt. „Der Stundensatz wird jedes Jahr aufs Neue angepasst, damit es kein Defizit gibt“, sagte Hümmer.
Derzeit lernen die Kinder aus dem östlichen Landkreis Lichtenfels im Miche-lauer Lehrschwimmbecken das Schwimmen . Vorsitzender Werner Schneider von der DLRG Burgkunstadt bezifferte die Kosten in Michelau für eine Schwimmeinheit inklusive Schülertransport in Michelau auf 235 Euro, was deutlich über den Stundensatz für Altenkunstadt liegt. Die jährlichen Buskosten für alle drei Kommunen für eine Klasse bezifferte er auf 14 611 Euro.
Auch die Bürger sollen in dem Bad schwimmen können. Laut Schneider sind auch Kurse für Babyschwimmen, Aquarobic, Wasser- und Seniorengymnastik angedacht. Der Landkreis Lichtenfels beteiligt sich mit einer halben Million Euro an dem Bad. Darüber gibt es eine Vereinbarung zwischen dem Kreis und der Gemeinde Altenkunstadt aus dem Jahr 2018. In der Präambel des Schriftstücks heißt es, dass die Schulleiter von Realschule und Gymnasium in Burgkunstadt versichert hätten, dass die wenigen in den Lehrplänen vorgesehenen Schwimmstunden auch problemlos im Burgkunstadter Freibad Kunomare genommen werden könnten.
„Sind die 51 Schulstunden also nicht zu 100 Prozent fix?“, wollte Dritte Bürgermeisterin Almut Schuhmann ( SPD ) wissen. Zudem heißt es in dem Papier, dass aus der Vereinbarung keine Verpflichtung zur tatsächlichen Nutzung des Schwimmbades durch die zwei Schulen geltend gemacht werden könne. „Haben wir keine Möglichkeit durchzusetzen, dass die Stunden auch tatsächlich genommen werden?“, fragte Schuhmann.
„Die Vereinbarung ist überholt“, erwiderte Hümmer. Schneider ergänzte, dass laut der Regierung von Oberfranken auch bei weiterführenden Schulen der Schwimmunterricht in einem vorhandenen Lehrschwimmbecken stattzufinden habe.
Joseph Jachmann (Bündnisgrüne) wunderte sich, als er von Artur Klein, einem Mitarbeiter des Burgkunstadter Ingenieurbüros Reichenbach und Henkel, der für Heizung, Lüftung und Sanitär zuständig ist, hörte, dass das Bad mit einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk ausgestattet werde. „In der benachbarten Mittelschule wurde eine Hackschnitzelanlage eingebaut“, sagte er.
Almut Schuhmann wollte wissen, ob ein Umschwenken auf Gas förderschädlich sei. Hümmer erklärte, dass man jederzeit von Gas auf Hackschnitzel umsteigen könne. Dann gebe es aus einem anderen Fördertopf einen Zuschuss, dessen Höhe er auf 45 Prozent bezifferte.