Bürger zählen Eichhörnchen
Autor: Redaktion
Lichtenfels, Freitag, 07. Mai 2021
Der Bund Naturschutz sammelt auch im Landkreis Lichtenfels Daten über die flinken Kletterer. Jeder kann dabei mitmachen und Eichhörnchen-Forscher werden.
Wo leben mehr Eichhörnchen – im Wald oder in der Stadt? So genau weiß das niemand. Der Bund Naturschutz (BN) will das mit Hilfe von engagierten Bürgerforschern ändern. Seit einem Jahr sammelt er nun Daten über Eichhörnchen. „Wir wollen wissen, wie es den Eichhörnchen in Bayern geht und wie sie in unserer modernen Landschaft zurechtkommen. Dafür brauchen wir die Unterstützung von Freiwilligen, die sich gerne in der Natur aufhalten und uns zufällig beobachtete Eichhörnchen melden“, erklärt Claudia Drenda vom BN. „Je mehr wir wissen, umso besser können wir die flinken Kletterer und ihren Lebensraum schützen.“ Obwohl Eichhörnchen in Bayern noch flächendeckend verbreitet sind, leiden sie sehr unter dem zunehmenden Verlust alter Stadtbäume und älterer Bäume in Laub- und Mischwäldern . Nun gibt es eine erste Bilanz des Bürgerforscher-Projektes und Tipps für eine aktive Eichhörnchen-Hilfe.
18 Meldungen im Landkreis Lichtenfels
Im April 2020 startete der BN das großangelegte Bürgerforscher-Projekt „Eichhörnchen in Bayern“. Ziel ist es, mehr über die Verbreitung der Tiere zu erfahren und das Wissen über Entwicklung und Zustand der Populationen zu verbessern.
„18 Meldungen mit insgesamt 23 Einzeltieren wurden seit Projektstart im Landkreis Lichtenfels abgegeben. Bayernweit sind es sogar 10 400 Meldungen und rund 12 500 Tiere . Das sind hoffnungsvolle Zahlen für ein Pilotprojekt. Die Menschen haben großes Interesse an Eichhörnchen und möchten sich aktiv an ihrem Schutz beteiligen“, freut sich Günter Lutz, Lichtenfelser BN-Ortsvorsitzender.
Die Teilnahme am Projekt ist ganz einfach: Jeder kann mitmachen und Eichhörnchen-Forscher werden. Interessierte melden dem BN, wann und wo sie Eichhörnchen gesehen haben – schnell und einfach über die BN-Webseite oder noch einfacher mit der Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“, die es für Android und iOS-Betriebssysteme kostenfrei zum Download gibt. Eine erste Bilanz findet man auf der Webseite des BN unter „Aktionen/Eichhörnchen beobachten und melden“.
Alleen, Gärten, Friedhöfe oder Parks – Eichhörnchen haben unsere Städte erobert. Die Nager gehören vielleicht zu den beliebtesten Wildtieren. Trotzdem haben sie es zunehmend schwer, gute Lebensräume zu finden. Der ursprüngliche Lebensraum des Eichhörnchens sind Wälder . Als sogenannte Kulturfolger sind sie auch in Städten und Gärten anzutreffen. Dort ernähren sie sich von energiereichen Baumsamen und
-früchten, die jedoch erst ab einem gewissen Baumalter produziert werden. Im Siedlungsbereich profitieren die Baumkletterer von Streuobstwiesen und Pflanzungen von Walnussbäumen und Haselnusssträuchern.