Borkenkäfer sorgt für Schadholz und für weniger Erlöse bei den Waldbesitzern
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Sonntag, 09. Mai 2021
Des einen Freund, des anderen Leid. So könnte man die diesjährige Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Lichtenfels-Staffelstein üb...
Des einen Freund, des anderen Leid. So könnte man die diesjährige Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Lichtenfels-Staffelstein überschreiben. Sie fand pandemiebedingt in Form einer Videokonferenz statt, an der sich 151 Personen beteiligten.
Während die Gewinnkurve der WBV weiterhin nach oben zeigt, war für den einzelnen Waldbesitzer das vergangene Jahr ein Draufzahlgeschäft gewesen, wie Vorsitzender Robert Hümmer aus Altenkunstadt in seinem Rechenschaftsbericht feststellte. Nach einem Gewinnsprung im Jahr 2019 auf 145 854 Euro, steigerte sich der Reinerlös des wirtschaftlichen Vereins 2020 ein weiteres Mal und zwar um 50 000 auf 196 283 Euro.
„Das gute Endergebnis ist zurückzuführen auf die weiter anhaltende große Holzvermarktungsmenge und das daraus resultierende Umsatzplus im Gebühren- und Provisionsbereich“, stellte Steuerberater Christoph Eube von der Steuerberatungsgesellschaft „Treukontax“ erfreut fest. Ein Tortendiagramm aus dem Geschäftsbericht von WBV-Geschäftsführer Harald Quinger führte den Zuhörern deutlich vor Augen, was den einzelnen Waldbauern das Geschäft verhagelt hatte: Im Jahre 2020 wurden 46 434 Festmeter Fichtenstammholz vermarktet. Verglichen mit 2019 ergibt das eine satte Steigerung um 40 Prozent.
Arbeitsreiches Jahr
Die Kehrseite der Medaille zeigte der Experte ebenfalls auf: 89 Prozent davon sind vom Borkenkäfer befallenes Holz , also Schadholz, das dem Waldbauern deutlich weniger Erlöse erbringt als Frischholz. 2019 hatte das Diagramm noch ein ausgeglichenes Verhältnis von 50 zu 50 angezeigt, das nach Ansicht von Quinger allerdings nicht die realen Verhältnisse angezeigt haben dürfte: „Die Dunkelziffer lag wegen des Frischholzanteils beim Borkenkäfer vermutlich weit höher.“
Der Schädling hatte den Waldbauern ein arbeitsreiches Jahr beschert, das Hümmer wie folgt kommentierte: „Bei sommerlichen Temperaturen in den Wald gehen – das ist kein Spaß. Das ist Waldbaden und Sauna in einem.“ Die Trockenheit der vergangenen Jahre und der damit einhergehende Borkenkäferbefall hatten im vergangenen Jahr die Holzvermarktungsmenge der WBV von 36 395 auf 50 722 Festmetern deutlich ansteigen lassen. „2020 hat jeder Waldbesitzer im Schnitt dreimal verkauft.