Druckartikel: Behörde sammelt Daten für das Überschwemmungsgebiet der Lauter

Behörde sammelt Daten für das Überschwemmungsgebiet der Lauter


Autor: Monika Schütz

Bad Staffelstein, Mittwoch, 23. März 2022

Dies hier solle lediglich eine Information des Wasserwirtschaftsamts Kronach zu den Überschwemmungsgebieten des Lauterbaches sein, begann Mirjam...
Döritz (von links) und Döberten (von unten) vereinigen sich in Stublang. Ab hier spricht man von der Lauter.


Dies hier solle lediglich eine Information des Wasserwirtschaftsamts Kronach zu den Überschwemmungsgebieten des Lauterbaches sein, begann Mirjam Meixner in der Bad Staffelsteiner Stadtratssitzung ihr Referat. Festgezurrt ist ein förmliches Überschwemmungsgebiet noch lange nicht. Mit Lauterbach bezeichnet das Wasserwirtschaftsamt die Lauter und ihre Zuflüsse.

Aus Serkendorf über Uetzing kommt die Döberten, aus End über Schwabthal und Frauendorf die Döritz; dazu gesellen sich noch der Tiefenthalbach und der Kaiderbach. In Stublang unweit der Kirche vereinigen sich Döritz und Döberten, und ab da spricht man von der Lauter.

Als historische Ereignisse in Bad Staffelstein und Umland führte die Referentin Mirjam Meixner die großen Überschwemmungen 1926 und 1978 an. Sie erklärte, wie anhand von Daten zu Bodenbeschaffenheit, Niederschlagsmenge nach Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes , Abflussmöglichkeiten, topographischer Lage und Landnutzung berechnet werde, ob es sich um ein Überschwemmungsgebiet handele oder nicht. Senken oder Waldgebiete seien ebenso zu berücksichtigen wie die Versickerungsmöglichkeiten nach Starkregen.

Auf Basis dieser Grundlagen-Daten würden dann mit Hilfe von Modellen hydrologische Daten erhoben . Ohne diese Daten gebe es keine Analyse vergangener Ereignisse, keine Bewertung der aktuellen Situation, keine Vorhersage oder Prognose. Da in Stublang ein Pegel fehlt (er wurde vor einigen Jahren abgebaut), müsse man sich eben ohne ihn behelfen, so Mirjam Meixner. „Das Überschwemmungsgebiet wird nicht vom Wasserwirtschaftsamt geplant“, betonte sie. Es handele sich um die Ermittlung und Darstellung einer von Natur aus bestehenden Hochwassergefahr .

Über 40 Quadratkilometer

Das Einzugsgebiet Lauterbach hat nach den Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Kronach eine Fläche von 44,3 Quadratkilometern. Seit Jahren sind Rückhaltebecken im Gespräch. Wo jedoch diese liegen könnten (die Rede ist von vier möglichen Standorten), ließen die Referenten des Amtes, Mirjam Meixner und Max Pöhlmann, offen und verwiesen auf laufende Messungen, lange Planungen und Zuständigkeiten, die nicht in ihren Bereich fallen. Auch zu der Größe der Becken oder nur eines Beckens erfuhren die Räte an diesem Abend keine Details. Das wäre aber wichtig, wünschten sich die CSU-Stadträte Walter Mackert und Rosi Jörig eine deutlichere Antwort.

Geduld ist nötig

„Unter Auflagen ist das Bauen dennoch möglich“, sagte Mirjam Meixner und gab die Empfehlung, einen jetzt – also vor der Definierung eines Überschwemmungsgebietes – geplanten Neubau eines Gebäudes doch höher zu setzen und/oder ohne Keller zu errichten.

Sie stellte in Aussicht, dass ein Becken-Standort nicht in den oben liegenden Kommunen geplant sei, eher in Richtung Stublang-Horsdorf . „Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen, wir müssen das Verfahren abwarten“, bat die Behördenmitarbeiterin um Geduld. „Das kann vier oder fünf Jahre dauern. Noch ist nichts explizit geplant“, betonte Meixner. ds