Altenkunstadt macht zeitlichen Druck beim Bau eines Lehrschwimmbeckens
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Montag, 13. Dezember 2021
Am 21. November hatten sich die Einwohner von Altenkunstadt in einem Bürgerentscheid für den Bau eines Lehrschwimmbeckens auf dem Schul- und Sportgelä...
Am 21. November hatten sich die Einwohner von Altenkunstadt in einem Bürgerentscheid für den Bau eines Lehrschwimmbeckens auf dem Schul- und Sportgelände im Altenkunstadter Ortsteil Röhrig ausgesprochen. In seiner Jahresschlusssitzung vollzog der Gemeinderat weitere Beschlüsse zur Umsetzung des Vorhabens.
Bei einer Gegenstimme, die von Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) kam, wurde die Verwaltung beauftragt, die Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern über Zuwendungsmittel zu unterschreiben und den vorzeitigen Baubeginn zu beantragen, damit die Planungen für das Bauprojekt durchgeführt werden können. Zudem muss die Gemeindeverwaltung die Finanzierung bestätigen.
Bürgermeister Robert Hümmer ( CSU ) listete die derzeitigen Geldgeber für das Projekt auf: 3,5 Millionen Euro schießt der Freistaat Bayern zu und eine halbe Million der Landkreis Lichtenfels. Aus den Nachbarkommunen kommen 400 000 Euro (Burgkunstadt) bzw. 225 000 Euro (Weismain). Für Altenkunstadt verbleiben somit 1,7 Millionen Euro .
Bitte um mehr Zuschüsse
Hümmer teilte mit, dass man beim Landrat um eine Verdoppelung des Zuschusses und bei der Regierung von Oberfranken um eine Überprüfung der Förderung gebeten habe. Zudem informierte er die Öffentlichkeit, dass sich der Weismainer Bauunternehmer Alois Dechant beim Stiftungsratsvorsitzenden der Friedrich-Baur-Stiftung, Georg Freiherr von Waldenfels , für eine finanzielle Unterstützung eingesetzt habe. Rolf Gnatzy von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) rief den Bürgermeister dazu auf, sich nach weiteren Zuschussmöglichkeiten umzuschauen. Hümmer unterrichtete die Öffentlichkeit darüber, dass er zusammen mit Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung zur Besichtigung eines Bades nach Erbendorf in der Oberpfalz reisen werde. Dabei werde man sich auch darüber informieren, wie man in der Oberpfalz die Einrichtung finanziert habe.
In der August-Ausgabe des Amtsblattes der Gemeinde Altenkunstadt hatte der Bürgermeister aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht, was den Bau eines Lehrschwimmbeckens anbetraf. Nach Ansicht von Gemeinderat Frank Novotny habe sich dieser bei seiner Wortwahl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Beim Landratsamt, der zuständigen Aufsichtsbehörde, zeigte er den Bürgermeister daher wegen eines Verstoßes gegen die Neutralitätspflicht an. Von Georg Deuerling auf den Vorfall angesprochen, verlas Hümmer ein Schreiben der Behörde, in der diese urteilt: „Die Auffassung hat gerade noch dem Sachlichkeitsgebot entsprochen.“ Zugleich riet ihm das Landratsamt, künftig etwas mehr auf Zurückhaltung zu achten.