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Licht lässt Kreisstadt pulsieren


Autor: Marco Meißner

Kronach, Dienstag, 03. Mai 2016

Das Wetter hat den Schalter genau zum Start von "Kronach leuchtet" auf Frühling umgelegt. Das spüren die Veranstalter auch bei den Besucherzahlen.
Nicht nur in der "Nacht der Kirchen" am kommenden Freitag rentiert sich ein Blick in die Stadtpfarrkirche. Foto: Marco Meißner


Marco Meissner

"Der Wettergott ist ein Freund von ,Kronach leuchtet‘. Wir wurden voll und ganz zufrieden gestellt", freut sich Projektleiter Markus Stirn nach dem ersten Wochenende des Events. Es war nicht zu kalt und vor allem war es trocken, so dass die Besucher zu Tausenden in die Cranach-Stadt strömten. Von etwa 15 000 Gästen geht Stirn alleine am Eröffnungsfreitag aus. "Insgesamt waren es am Wochenende schätzungsweise 35 000 Besucher", vermutet der Projektleiter.
Wenn das gute Wetter bis zum kommenden Wochenende hält, ist er überzeugt, dass die Resonanz ungebrochen hoch bleibt. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Zahl der Schaulustigen, sondern auch auf deren positive Eindrücke vom Lichtfestival. Stirn selbst wurde beispielsweise schon darauf angesprochen, dass wahnsinnig viel Bewegung in der Stadt herrsche.
"Der Wal ist eine der Attraktionen", freut sich Stirn, dass sich der große Aufwand bei der Installation dieses Objekts in der Haßlach mithilfe des THW gelohnt hat. Die Leute würden dort sogar Schlange stehen, um den Wasserstrahl selbst einmal auslösen zu können.
"Wir haben eine gute Mischung gefunden. Es ist für jeden was dabei, jeder kann sich darin finden", ist Stirn mit dem Gesamtkonzept zufrieden. So hätten in Gesprächen viele auswärtige Gäste betont, dass sie vom Erstrahlen des historischen Städtchens auf einer so großen Fläche erstaunt gewesen seien. Von Klein-Nizza sei da sogar die Rede gewesen.
Doch "Kronach leuchtet" sei nicht nur ein Fest für Auswärtige, sondern auch für die Kronacher selbst, die es inzwischen fest in ihr Herz geschlossen hätten. Gerade das Rahmenprogramm stoße bei den Einheimischen auf eine gute Nachfrage.
Die Fotografen aus nah und fern haben das Lichterspektakel heuer ebenfalls wieder für sich entdeckt. Egal, ob es das musikalisch untermalte Spiel der Scheinwerfer in der Stadtpfarrkirche ist, die Lichtharfe am Fluss oder die illuminierte Fassade eines Hunderte Jahre alten Gebäudes, Amateur- wie Hobbyfotografen pirschen seit Tagen auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss zu später Stunde durch die Straßen. Ob es in Folge des neuen "Kronach leuchtet"-Bilderwettbewerbs dieses Mal noch mehr Fotografen sind als in den Vorjahren, vermag Stirn nicht abzuschätzen. Die ersten Motive seien allerdings schon eingeschickt worden.
Aus technischer Sicht sei "Kronach leuchtet" bisher reibungslos verlaufen. "Ein paar Lampenausfälle, aber nichts Ungewöhnliches", schildert der Projektleiter die wenigen, leicht zu behebenden Problemchen. So fand er auch selbst die Zeit, Eindrücke bei "seinem" Lichterfestival zu sammeln.
Persönliche Lieblinge unter den Lichtpunkten zu benennen, fällt Stirn aber schwer. Ins Auge gestochen sind ihm allerdings die interaktiven Elemente oder auch die sehr detailreichen Fassadeninstallationen. Und das Rubel-Haus in der Oberen Stadt; das ist seiner Ansicht nach heuer in ein besonders interessantes Licht getaucht.