"Lesekisten" für Schüler
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Mittwoch, 13. März 2019
Lesen ist von zentraler Bedeutung für den Schulerfolg. Auf der anderen Seite lesen aber die Schüler weniger und auch in der Freizeit scheint das Lesen aufgrund der digitaler Medien immer mehr in den H...
Lesen ist von zentraler Bedeutung für den Schulerfolg. Auf der anderen Seite lesen aber die Schüler weniger und auch in der Freizeit scheint das Lesen aufgrund der digitaler Medien immer mehr in den Hintergrund zu treten. Das rief die Wallburg-Realschule Eltmann auf den Plan und führte zu Überlegungen, wie man die Schüler wieder vermehrt zum Lesen führen kann. Das Ergebnis: Seit einiger Zeit gibt es dort die "rotierende Lesestunde" und dafür wurde nun das Lesematerial in Form von "Lesekisten" übergeben.
Natürlich gab es an der Schule bisher schon ein Leseangebot in der Schülerbücherei, die aus Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern und Zeitschriften besteht. Die Schülerbücherei wurde von Lehrern und Schülern verwaltet. Sie schien aber nur von einem Teil der Schüler genutzt zu werden - und wahrscheinlich von denen, die sowieso schon viel lesen.
Die Realschule wollte aber möglichst alle Kinder zum stärkeren Lesen bewegen. Die "rotierende Lesestunde" wurde daher für alle Schüler der fünften bis achten Jahrgangsstunde als Angebot in den Stundenplan aufgenommen. Während des Schuljahres "rotiert" wöchentlich eine Lesestunde durch den Stundenplan der Klassen. Das beginnt am Montag in der zweiten Stunde und in den folgenden Wochen in der dritten bis zur fünften Stunde. Dann geht der Turnus auf den nächsten Wochentag über, auf Dienstag, und so läuft es weiter. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle Lehrkräfte und alle Fächer von der Literaturstunde gleichermaßen betroffen sind. Schließlich profitieren auch alle gleichermaßen davon.
Eine Stunde in der Woche
So wird in allen Klassen zum gleichen Zeitpunkt gelesen. Die Lehrer Christoph Barnickel, Christine Blöchl und stellvertretende Schulleiterin Tabinda Plischke von der Fachschaft Deutsch organisieren und steuern das Projekt, bei dem nun in jeder Woche unabhängig vom Stundenplan eine Stunde gelesen wird, und zwar aus Büchern, die man für geeignet hält. Im Klassenverband ist das natürlich nur sinnvoll, wenn alle Schüler auf das gleiche Buch zurückgreifen können. Das ist nur möglich, wenn man möglichst viele Klassensätze vom gleichen Titel zur Verfügung hat. Deswegen ging man Sponsoren an, die Sparkasse, die beteiligten Gemeinden und Schulverbände, um die finanzielle Belastung für die Bücher und Kisten nicht auf die Eltern oder Schüler abschieben zu müssen. Die angesprochenen Kommunen und Organisationen signalisierten ihre Bereitschaft, je eine Kiste zu sponsern. Diese "Lesekisten" wurden nun übergeben. gg