Druckartikel: Lernen, lernen, lernen... feiern!

Lernen, lernen, lernen... feiern!


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Freitag, 27. Juni 2014

Bildung  Die Abiturienten Juliana Fischer, Fabian Schech und Yvonne Vonhausen haben einen Notenschnitt von 1,0 geschafft. Neben Leistung gehört auch Glück dazu, sagen die Gesamtbesten vom Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt.



von unserem Mitarbeiter Ralf Naumann

Haßfurt — Schon mit einem Schnitt von 3,0 wären Viele wohl einverstanden. Juliane Fischer (Prappach), Yvonne Vonhausen (Oberhohenried) und Fabian Schech (Stadtlauringen) teilen sich diese Abiturnote allerdings gleichmäßig auf und können deshalb zurecht noch ein bisschen mehr stolz auf sich sein: Sie erzielten bei den diesjährigen Prüfungen am Haßfurter Gymnasium jeweils die traumhafte Gesamtnote 1,0.
"Es ist auf jeden Fall wichtig, in jedem Fach dabeizubleiben und sich so vorzubereiten, dass man mit einem guten Gewissen in die Schule gehen kann", lautet für Juliane Fischer das einfache Rezept für den Erfolg. "Ein bisschen Glück", grinst sie, "gehört natürlich auch dazu." Sie beteuert allerdings, "nicht damit gerechnet" zu haben.

Viel Zeit investiert

Was denkt sie eigentlich rückblickend über G8 (das achtjährige Gymnasium)? "Wenn man die Schule ernst nimmt, ist schon eine große Zeitinvestition notwendig", sagt Juliane und stellte während der vergangenen Jahre immer wieder fest, dass "meist weniger Freizeit bleibt, als man sich wünscht". Sie hätte gegen eine Wiedereinführung von G9 nichts einzuwenden. Es bringe immerhin "ein Jahr mehr Zeit, um fachliches Wissen zu vertiefen und um sich der eigenen Wünsche und Ziel für die Zukunft bewusst zu werden."
Nachdem sie jetzt die Zeit nimmt, um zu "entspannen, mich den etwas vernachlässigten Hobbies zu widmen und mit Freunden etwas zu unternehmen", steht in ein paar Monaten das Lehramtsstudium auf dem Programm. Dann sollen Mathematik und Physik wieder im Mittelpunkt stehen.
Für Yvonne Vonhausen ist das tolle Abschneiden in Deutsch und Mathe, den beiden Pflichtfächern, sowie Chemie (Kolloquien hatte sie noch in Englisch und Geschichte), das Ergebnis einer "perfekt abgestimmten Mischung aus Glück, guten Lehrern, Grünem Tee und Spaß am Lernen".
Ihr habe Schule "immer, oder zumindest meistens, Spaß gemacht", sagt die 18-Jährige und lacht. Ein weiterer positiver Aspekt: "Mich haben viele Fächer interessiert. Damit fällt einem vieles leichter." Die junge Frau blickt gelassen auf die vergangenen Jahre zurück. Bei ihren Hobbys musste sie aufgrund des ziemlich dicht bepackten Lehrplans sowie des Nachmittagsunterrichts "schon manchmal Abstriche" machen. Doch deswegen das G8 wieder abschaffen? "Ich hab ja keinen Vergleich", macht Yvonne Vonhausen deutlich, dass die jetzige Regelung "ruhig bleiben" könne.

Ewiges Hin und Her

Am Schlimmsten findet sie "dieses ewige Hin und Her. G9 oder G8, länderübergreifendes Abitur, Mathe-Abi ohne oder mit Hilfsmittel. Als Schüler kommt man sich vor wie ein Versuchskaninchen des Ministeriums", findet sie klare Worte. Ehe Yvonne ab Herbst ein Chemiestudium beginnt, geht es erst einmal lange in Urlaub. Ihr Tipp für die kommenden Abiturienten: "Man sollte das wählen, was einem Spaß macht. Das muss nicht unbedingt das sein, wo man die besten Noten hat."
Ähnlich wie bei Yvonne hat auch Fabian Schech nichts gegen eine Beibehaltung des G8 einzuwenden. "Für mich war das G8 in Ordnung", sagt er. Doch er spricht sich ebenso für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 aus, "da jeder Schüler seinem Leistungsstand entsprechende Bildungsmöglichkeiten bekommen sollte." Für den technikbegeisterten jungen Mann, der am Tag der vierten Abiturprüfung volljährig wurde, kam der Schnitt von 1,0 nicht wirklich überraschend. "Es war absehbar, da in der Qualifikationsphase schon einiges an Punkten zusammengekommen war." Fabian Schech musste sich für die Abiturvorbereitungen nicht überanstrengen, denn die richtige Fächerwahl bezeichnet er als "die halbe Miete".
Im September beginnt Fabian Schech, der später gerne als Entwicklungsingenieur arbeiten will, ein duales Studium zum Maschinenbauingenieur.