Leitungen liegen im Kasten
Autor: Evi Seeger
Mühlhausen, Mittwoch, 02. Juli 2014
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Mühlhausen — Die Gemeinderäte haben sich einstimmig für ein neues Erschließungssystem entschieden. Bei der Erschließung des zweiten Abschnitts im Baugebiet "Weißer Weg" soll es zum Tragen kommen. Nachdem der erste Abschnitt des "Weißen Wegs" nahezu voll ist, sollen im zweiten Bauabschnitt rund 40 Baugrundstücke ausgewiesen werden.
In der vorangegangenen Sitzung hatten die Räte die Verlegung einer Stromleitung in Erwägung gezogen. In der Sitzung legte Georg Schreiber vom Höchstadter Planungsbüro Valentin Maier dazu ein Kostenangebot des Bayernwerks vor. Rund 37 000 Euro sollte das Umsetzen der drei Masten kosten. Für die Räte standen diese Kosten - fast 1000 Euro, die jeder Bauplatz teurer würde - in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Deshalb hatte der Planer den Bebauungsplan geändert und die Grünfläche entsprechend verlagert, so dass sich Stromleitungen und Bebauung nicht mehr in die Quere kommen.
Aufgeschlossen zeigten sich die Räte für das neuartige Monosystem bei der Erschließung des "Weißen Bergs". Daniel Kammerer von der Verwaltungsgemeinschaft und Planer Georg Schreiber hatten einen Kostenvergleich zwischen der traditionellen Erschließung und dem neuen Monosystem ausgearbeitet. Demnach liegen beide bei den Kosten nicht weit auseinander. Das neue System ist sogar geringfügig kostengünstiger.
Wie Schreiber und Kammerer erläuterten, liegen beim Monosystem alle Anschlüsse (Wasser, Schmutzwasser, Telekom und Stromleitungen, eventuell auch Gas) in einer Box. In einen Kasten bringe man Anschlüsse für vier Grundstücke. Alles sei leicht zugänglich im Mehrzweckstreifen. Die Straße bleibe von Leitungen komplett frei.
Entscheidend sei, dass Revisionsschächte auf den Privatgrundstücken entfallen. Nicht die momentanen Kosten, sondern die Langzeitbetrachtung und der leichtere Unterhalt gaben für Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) den Ausschlag.
Faatz erwartet durch das neue System auch niedrigere Kosten beim Straßenbau. Denn es gebe keinen Kanaldeckel und keinen Schieber mehr, so könne sich auch nichts mehr setzen. Werde später Glasfaserkabel notwendig, müsse man nicht mehr aufbuddeln, sondern könne es einfach durchschieben.