Jubiläum Kemmern feierte das 50-jährige Bestehen seines Schulhauses. Die Schulgeschichte geht aber zurück bis ins 17. Jahrhundert.
von unserem Mitarbeiter Johannes Michel
Kemmern — Viele Stürme hat es schon gemeistert - das Schul traumschiff GS (Grundschule) Kemmern. Die Schulgeschichte im Ort geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, das aktuelle Schulgebäude wurde 1965 eröffnet. Und diese 50 Jahre waren Anlass zum Feiern - mit vielen Aktionen, Auftritten und einem Rückblick.
87 Schulkinder wird es voraussichtlich zum kommenden Schuljahr an der Grundschule in Kemmern geben. Eine äußerst positive Zahl, wie Rektorin Gisela Koschwitz betont. Immer wieder werde sie nach den Argumenten gefragt, warum Eltern ihre Kinder gerade in Kemmern einschulen sollten: "Wir haben große Klassenzimmer, kleine Klassen, einen Musiksaal, den Computerraum, ein großes Außengelände mit Sportplatz, Wiese und Kletterwand. Aber zu einer guten Schule gehört mehr, zum Beispiel eine Mittagsbetreuung", erklärt Koschwitz.
Und gerade diese werde in den vergangenen Monaten immer besser angenommen, die Buchungszahlen steigen. Zugleich müsse eine Schule "offen für Veränderungen sein, neue Wege mit neuen Ideen gehen". "Das Schulschiff Kemmern wird nicht untergehen, wenn die jungen Kemmerner etwas dazu beitragen", so Koschwitz.
Bereits 1679, wie Bürgermeister Rüdiger Gerst erzählt, erhielt Kemmern einen eigenen Schulmeister - vorher wurden die Kinder in Hallstadt eingeschult. Unterrichtet wurde dann sehr bald am Platz des heutigen Rathauses. Nach immer weiter steigenden Schülerzahlen konnte 1890 ein neues Schulgebäude eingeweiht werden, das heutige Rathaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1948/49, besuchten 257 Schüler in vier Klassen die Schule, der Unterricht fand aufgeteilt auf Vor- und Nachmittage statt, das Gebäude war zu klein geworden.
Also plante die Gemeinde ein großes Schulhaus mit Turnhalle und acht Klassenzimmern, das im Juli 1965 eröffnet werden konnte, ein "offenes und helles Gebäude", so Gerst. Das sei ihm erst bewusst geworden, als er nach seinem Besuch dieser Schule aufs dunkle und schlecht ausgestattete Gymnasium in Bamberg gekommen sei.
In den 1990er-Jahren erfolgte eine Erweiterung. Seit 2005/06, als die Teilhauptschulen geschlossen wurden, hat Kemmern eine reine Grundschule. Das Jahr 2014 markiert einen weiteren Meilenstein - mit eigenen Räumlichkeiten für die Mittags- und Ferienbetreuung. Gerst dankte vor allem den Kindern für die Gestaltung des Festtages - denn "was wäre ein Kapitän (Rektorin Koschwitz) ohne ihre Crew?"
Ein Highlight des Festtages "50 Jahre Schulhaus Kemmern" war mit Sicherheit das kleine Theaterstück "Schule früher mit Lehrer Streng". Letzteren spielte Phillip, der mit ordentlich Lampenfieber auf die Bühne
ging, zusammen mit seinen Kameraden aber das witzige Stück - niemand kann sich heute mehr solche Lehrmethoden vorstellen - meisterte. Gesangmedleys wurden von der Frauenschola Kemmern eingestreut, mit Liedern aus den 1960ern. In der Aula waren Fotos aus 50 Jahren Schulleben ausgestellt, der Elternbeirat verwöhnte unter anderem mit Kaffee und Kuchen.