Druckartikel: Leerstände im Fokus

Leerstände im Fokus


Autor: Sylvia Hubele

Eggolsheim, Donnerstag, 28. April 2016

Die Gemeinde Eggolsheim ermittelt das Angebot an unbebauten Flächen und den Bedarf bei Häuslebauern. Statt die Ortsränder auszuweiten, sollen Baulücken gefüllt werden.


Zur Sitzung des Marktgemeinderates in Eggolsheim stellte Florian Lintzmeyer vom Planungsbüro Ifuplan aus München die Ergebnisse des "Vitalitätschecks 2.0" und - damit verbunden - Phillip Meinhardus vom Planwerk Nürnberg die Ergebnisse der Eigentümerbefragungen vor.
Damit die Mitte eines Ortes attraktiv und lebendig bleibt, muss sie gezielt entwickelt werden, statt immer neue Baugebiete an den Ortsrändern auszuweisen. In Eggolsheim und den Gemeindeteilen sind 372 klassische Baulücken und 74 nur geringfügig bebaute Grundstücke vorhanden. Oft werden Bauparzellen über Jahre und Jahrzehnte von den Eigentümern zurückgehalten und nicht bebaut: "Das ist nicht im Sinne einer Ortsentwicklung", sagte Lintzmeyer.
Während in den vergangenen zehn Jahren die Bevölkerung um drei Prozent wuchs, nahm die bebaute Fläche um 30 Prozent zu. Der prognostizierte Bedarf an bebaubarem Wohnland beträgt bis 2030 knapp 30 Hektar, für dessen Deckung die Baulücken ausreichen würden - wenn diese dem Markt zur Verfügung stünden. Auch wenn der bevorzugte Bauplatz die Parzelle im Neubaugebiet sei: "Jeder, der im Außenbereich baut, fehlt im Ortskern", wies Lintzmeyer auf den Zusammenhang von innerörtlicher Verödung und der Ausweisung neuer Baugebiete hin.
Phillip Meinhardus berichtete, dass gut ein Drittel der befragten Eigentümer den Fragebogen ausgefüllt zurückgeschickt hatten. Einige von ihnen interessieren sich für den Verkauf oder Tausch ihrer Grundstücke, andere wünschten eine Beratung. Dank der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) Regnitz-Aisch stehe demnächst eine Börse zur Verfügung, über die an Kauf und Verkauf von Grundstücken oder Immobilien Interessierte zusammenfinden könnten, ergänzte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB).
Für die Sanierung und Erweiterung des Faulenzer-Gebäudes hatten vier Architekturbüros Entwürfe in einem Workshop vorgestellt. Ehe ein Büro den Planungsauftrag erhält, müssen die Marktgemeinderäte darüber abstimmen. Doch ohne Zahlen und Kosten waren die meisten von ihnen nicht dazu bereit. Deswegen werden die beiden favorisierten Büros eingeladen, ihren Entwurf noch einmal zu präsentieren und eine Kostenschätzung abzugeben.
Die neue Satzung für die Verbesserungs- und Erneuerungsbeiträge der Wasserversorgung in Drosendorf wurde verabschiede. Künftig sind bei Verbesserungen der Wasserversorgung ein Grundstücksflächenbetrag von 0,74 Euro pro Quadratmeter und ein Geschossflächenbetrag von 3,56 Euro fällig.
In der Musikschule Ebermannstadt lernen auch Schüler aus Eggolsheim. Um kostendeckend zu arbeiten, fordert die Musikschule für die aus dem Gemeindeverbund in der Musikschule gemeldeten elf Schüler, das Defizit für den Einzelunterricht zu übernehmen, das 540 Euro pro Schüler und Jahr betrage. Das Problem könne nicht auf der Ebene der einzelnen Gemeinden gelöst werden, befand Claus Schwarzmann und will diese Forderung auf Kreistagsebene diskutieren.
Für den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Eggolsheim und Bammersdorf bekam die Firma Rädlinger für ihr Angebot in Höhe von 1 950 000 Euro den Zuschlag. Damit blieb sie fast eine halbe Million Euro unter den von dem Ingenieurbüro geschätzten Kosten. Damit der Kohlbach in Weigelshofen ökologisch ausgebaut werden kann, bekommt die Firma Zehe aus Burkardroth den Zuschlag. Sie wird für knapp 470 000 Euro den ökologischen Gewässerausbau in Weigelshofen durchführen.