Druckartikel: Lebenshilfe-Schüler schaffen ein Kunstwerk in der Natur bei Sylbach

Lebenshilfe-Schüler schaffen ein Kunstwerk in der Natur bei Sylbach


Autor: Ralf Naumann

Sylbach, Dienstag, 08. Juli 2014

Für ihr Kunstwerk auf einer Wiese neben der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach legen sich die Berufsschul-stufenschüler (von rechts: Michelle, Michael, Bastian, Toni, Diana, Karsten und Bobby) ganz schön ins Zeug. Für die Spirale werden Äste, Zweige, Steine, Gräser und Blüten gebraucht. Links ist die Referendarin Elisabeth Freisinger, die die Schüler unterstützt. Am Freitag soll alles fertig sein.  Foto: Ralf Naumann



Sylbach — Zweige, Steine, Gräser und Blüten: Mit diesen Naturmaterialien bauen derzeit neun Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums der Lebenshilfe Haßberge auf einer Wiese neben der Einrichtung in Sylbach (Stadt Haßfurt) ein "vergängliches Kunstwerk".
Animiert wurden Bobby, Karsten, Diana, Toni, Manuel, Darwin, Bastian, Michael und Michelle im Kunstunterricht vom 1973 verstorbenen amerikanischen Landartkünstler und Maler Robert Smithson beziehungsweise seinem berühmten Werk "Spiral Jetty", einem "Spiral-Steg" in der Wüste von Utah, sowie von Christo und Jeanne-Claude und ihren verhüllten Spazierwegen ("Wrapped Walkways"). "Die Künstler verändern Landschaften so, dass neue Strukturen entstehen. Die Werke gehören in die Natur und sind vergänglich", erklärt ihre Lehrerin Elisabeth Freisinger.
Die Schüler bekamen von der 27-jährigen Referendarin für Sonderschullehramt die Aufgabe, die Kunstwerke nachzugestalten. Ausgehend von Skizzen fertigten sie Material- und Werkzeuglisten an. Dann sammelten sie an mehreren Tagen Äste, Zweige, Steine, Gräser und Blüten. Aus diesen Materialien legen sie noch bis Freitag eine große Spirale. Die Spazierwege bestehen aus alten weißen Bettlaken. Diese wurden zurechtgeschnitten, aneinandergeheftet, um die Spirale herum ausgelegt und mit Holzstäbchen am Boden befestigt. "So entsteht ein Kunstwerk, auf dem man sogar spazieren gehen kann", betont Elisabeth Freisinger und lobt in diesem Zusammenhang ihre Schüler. "Sie lernen, wie sie ein solch großes Vorhaben planen können, und arbeiten fleißig, bis alles vollendet ist."

Im Natur-Kreislauf

Während die benachbarte Grundschule bereits zur offiziellen "Vernissage" am Freitag eingeladen ist, können sich auch andere Interessierte die Wege-Spirale der Lebenshilfe-Schüler auf der Wiese schräg neben dem Parkplatz (oberhalb des neuen Friedhofs in Sylbach) anschauen. Nach einer Woche werden die Stoffe dann wieder aufgerollt und die Steine weggetragen. Blätter und kleine Zweige bleiben dagegen liegen und gehen in den Natur-Kreislauf über. rn