Druckartikel: Lebenshilfe muss drei große Projekte in der näheren Zukunft stemmen

Lebenshilfe muss drei große Projekte in der näheren Zukunft stemmen


Autor: Redaktion

Forchheim, Dienstag, 28. November 2017

In der Jahreshauptversammlung des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung ging der Vorsitzende Hermann Ulm auf die neu aufgestellte Ehren...


In der Jahreshauptversammlung des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung ging der Vorsitzende Hermann Ulm auf die neu aufgestellte Ehrenordnung ein. Künftig möchte der Verein Mitarbeiter und Mitglieder, die sich lange Jahre für die Lebenshilfe eingesetzt haben, seinen Dank und seine Wertschätzung auch mittels Ehrungen zum Ausdruck bringen.
In diesem Zusammenhang erwähnte Ulm, dass Walter Wolf, der mit seiner Band "Jim Tonic" lange Jahre zum Gelingen des Lebenshilfe-Faschings beitrug, zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Auch wenn die Organisation und Durchführung des Sommerfests ein "Kraftakt" sei, habe es eine positive Außenwirkung und bietet eine gute Möglichkeit, die Vielfalt der Lebenshilfe kennenzulernen.
Unter dem Namen der Lebenshilfe firmiert zum einen der Verein als Interessensvertreter von Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen, aber auch als Träger der Frühförderung, der Tagesstätten, des Förderzentrums Hainbrunnenschule und des ambulant unterstützen Wohnens. Zum anderen gibt es die gemeinnützige GmbH mit ihren Werkstätten. In der Außenwirkung wird die Lebenshilfe als Einheit wahrgenommen, und dies soll laut Ulm auch intern erreicht werden.
Aus betriebswirtschaftlichen Gründen und aufgrund der gemeinsamen Intention, der Arbeit für Menschen mit Behinderung, habe es Sinn, zusammenzurücken und gemeinsame Potenziale zu nutzen. Er sieht dies als seine Zukunftsaufgabe an.
Der Vorsitzende erläuterte die drei großen Projekte der näheren Zukunft. Die Sanierung der Werkstattgebäude am Kennedy-Ring steht unmittelbar an. Die Planungen sind abgeschlossen, das Finanzierungskonzept steht, die beantragten Fördergelder sind weitgehend zugesagt worden.
Noch nicht so konkret fassbar ist die Sanierung des Gebäudes der Hainbrunnenschule. Hier stehen noch Genehmigungen der Regierung von Oberfranken aus. Beide Sanierungsvorhaben sind Millionenprojekte. Als weiteres Projekt nannte Ulm die Schaffung neuer Wohnformen unter der Trägerschaft der Lebenshilfe. Hier laufen die ersten Ideensammlungen auch bezüglich einer Bebauung des Grundstücks an der Jahn-Straße.
Norbert Fischer, Geschäftsführer des Vereins, erläuterte die Arbeit in den einzelnen Abteilungen. Als Arbeitgeber für mehr als 120 Mitarbeiter ist der Verein ein sozialer Dienstleister auf dem Markt der Wohlfahrtspflege.
Die Frühförderung fördert in ihren Standorten Forchheim und Ebermannstadt sowie in der mobilen Förderung insgesamt 220 behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder. Seit vielen Jahren leidet die Frühförderung an akuter Raumnot. Deshalb hat die Vorstand beschlossen, einen Neubau in Angriff zu nehmen.
Die Tagesstätten für Kinder und Jugendliche teilen sich auf in eine "Heilpädagogische Tagesstätte" für 89 Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie in eine "Integrative Kindertagesstätte" für 27 Kinder. In der "Heilpädagogischen Tagesstätte" wird eine starke Zunahme von Kindern mit erhöhtem Förder- und Betreuungsbedarf festgestellt. An das Personal werden damit große Anforderungen gestellt. Der aktuelle Fachkräftemangel lasse dabei Vertretungslösungen kaum zu.
Fischer ging auf die geplante Bebauung des Grundstücks an der Jahn-Straße ein. In das Gebäudekonzept soll sozialer Wohnungsbau integriert werden, damit bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Der Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, Wolfgang Badura, ging auf den Wandel in den Lebenshilfe-Werkstätten ein. Im Fokus werde die Ausweitung betreuerischer und inklusiver Angebote stehen. Eine Reportage des Wallraff-Teams des Senders RTL über Missstände in Werkstätten für behinderte Menschen führte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema innerhalb der Forchheimer Werkstatt. Die bei RTL gezeigten Missstände würden in Forchheim nicht auftreten, da solche Zustände hier nicht geduldet würden und bereits in der Vergangenheit Mechanismen installiert wurden, die solche Zustände gar nicht erst zuließen.
Der Schatzmeisters Roland Pfister berichtete von einem positiven Gesamtergebnis. Er dämpfte die Freude darüber etwas, indem er darauf hinwies, dass Rückzahlungen und Erbschaft wie diesmal einmalige Ereignisse seien. red