Leben ist mehr als Geld anhäufen
Autor: Dieter Radziej
Strössendorf, Donnerstag, 14. Juni 2018
In einem feierlichen Rahmen wurde in der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche von Strössendorf die Jubelkonfirmation gefeiert. Dieser Tag führte alle in ihr Gotteshaus zurück, wo sie einst vor 25, 50,...
In einem feierlichen Rahmen wurde in der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche von Strössendorf die Jubelkonfirmation gefeiert. Dieser Tag führte alle in ihr Gotteshaus zurück, wo sie einst vor 25, 50, 60, 65 und 70 Jahren zur Konfirmation gegangen waren.
Glockengeläut begleitete die Jubilare, als sie von der ehemaligen Schule in Strössendorf aus in die liebevoll geschmückte Pfarrkirche St. Katharina zogen. Mit dem machtvoll gesungenen Eingangslied: "Nun dankte alle Gott" empfing die Christengemeinde alle Gläubigen, die ihre silberne, goldene, diamantene, eiserne und sogar Gnaden-Konfirmation feiern konnten. Pfarrer Christian Brecheis entbot namens der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Strössendorf-Altenkunstadt einen herzlich Willkommensgruß mit den Worten: "Schön, dass ihr alle gekommen seid, um gemeinsam die Jubelkonfirmation zu feiern".
Bei seiner Predigt wandte sich Pfarrer Christian Brecheis zunächst dem Begriff "Geld" zu, wo er es auf den einfachen Nenner brachte mit seiner Feststellung: "Man hat es, oder man hat es nicht". Die Menschheit lebe von und mit dem Geld und beschäftige sich häufig damit, wie es sich anlegen oder mehren lässt, was vererbt werden kann und dergleichen und nimmt nicht selten dabei auch Beratung und fachkundige Hilfe in Anspruch. Nur sei es dies nicht einzig und alleine, was das Leben ausmacht, denn bei jedem Menschen gibt es auch ein Inneres.
Wer rede heute schon gerne, sei es mit Freunden, in der Familie, vielleicht am Arbeitsplatz, über Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Ehrlichkeit, das Leben und Sterben, oder das Gottvertrauen. Hier tue es gut, mit Mitmenschen vertrauensvoll zu sprechen, was auch beim Kirchgang oder in einer Andacht möglich sei.
Der Gottesdienst biete dabei eine gute Gelegenheit, Gottes Botschaften zu empfangen, wahrzunehmen und weiterzugeben. Jeder könne hier mit seinem Nächsten ins Gespräch kommen und erkennen, was wichtig ist und erst das wirkliche Leben ausmacht.
Rückblickend würden auch die Jubilare feststellen, dass in ihrem Leben manches vielleicht nicht begreifbar war, aber anlässlich der Jubelkonfirmation und dem Treffen mit den Freunden von früher allen auch wieder viele schöne und gemeinsame Erlebnisse einfallen. Und es tue gut, sagte Pfarrer Christian Brecheis, dass dies nicht vergessen wird und viele dabei zu der Erkenntnis gelangen werden, dass sie in ihrem bisherigen Leben von Gott gehalten und getragen wurden.
"Miteinander sprechen und zuhören", so Pfarrer Brecheis, auch dies sei es, was unter "Leben" verstanden werden könne. Alle dürften dabei getreu dem Bibelwort: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seit" weiterhin auf Gott aufbauen und seine Barmherzigkeit vertrauen.
Danach traten alle Jubilare wie bei ihrer Konfirmation vor den Altar und empfingen das Abendmahl. Nach dem kirchlichen Segen nahm der Festgottesdienst, den der Posaunenchor Strössendorf und ansprechendes Orgelspiel von Johannes Hofmann bereichert hatten, seinen Ausklang.
Viele fanden sich danach im Landgasthof "Zum Anker" im Stadtteil Weidnitz zu einem gemeinsamen Mittagessen zusammen.
Dieses Treffen bot zudem noch die Gelegenheit mit alten Freunden ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse aus der Schulzeit, dem Konfirmandenunterricht und den Jugendjahren lebendig werden zu lassen.
Dieter Radziej