Lautlos in die Zukunft
Autor: Sabine Weinbeer
Oberschleichach, Donnerstag, 07. Mai 2015
Energie Verschiedene Fahrzeuge, die mit Elektromotor fahren, stellte Günther Lieberth in einem Workshop in Oberschleichach vor. Dabei ging es unter anderem ums Technische und die Vorzüge des Elektroantriebs.
Oberschleichach — Mit Probefahrt und Probe-"Tanken" begann der Workshop "Elektromobilität - Lautlos in die Zukunft" mit Günther Lieberth am UBIZ in Oberschleichach. An der Elektro-Tanksäule des Parkplatzes in Oberschleichach trafen sich die Teilnehmer, von denen einige schon im Elektrofahrzeug anreisten.
Günther Lieberth freute sich, verschiedene Fahrzeuge vorstellen zu können, darunter auch den ersten Plug-in Hybrid-SUV. "Da sich diese Autos großer Beliebtheit erfreuen, macht es durchaus Sinn, ihnen sparsamere Antriebe zu verschaffen", erklärte Günther Lieberth. Immerhin kann der fast zwei Tonnen schwere SUV auf Kurzstrecken rein elektrisch fahren, auf der Autobahn schaltet man dann den Elektroantrieb ab und den Verbrennungsmotor an.
An der Tanksäule erläuterte Günther Lieberth den Ladevorgang, der derzeit noch unter verschiedenen Stecker- und auch Kartensystemen leidet.
Allerdings sei in beiden Systemen eine Vereinheitlichung zu beobachten.
Elektriker fragen
Für zu Hause empfahl er dringend, einen Elektriker einzuschalten, wenn in der Garage künftig ein Elektrofahrzeug geladen werden soll. Das geht rein theoretisch auch über eine entsprechend abgesicherte Schuko-Steckdose, empfehlenswert sei jedoch eine sogenannte Wall-Box, über die schneller geladen werden kann. Die Angst vor Strom-Unfällen, die in diesem Zusammenhang oft verbreitet werde, sei unbegründet, so Lieberth. So ein Ladekabel ist nämlich nicht nur ein Kabel, sondern es stecken auch Computer darin, die abklären, ob Steckdose und Fahrzeug kompatibel sind, und ob nicht zu viel Strom fließen würde.
"Wenn die beiden nicht zusammenpassen, wird die Verbindung gar nicht erst hergestellt", erklärte der Fachmann.
Extra Personal
Die grundsätzlichen Vorzüge der Elektromobilität waren den meisten Teilnehmern bewusst, von der größeren Effektivität eines Elektromotors bis zu den geringeren laufenden Kosten. Schließlich hat ein Elektroauto neben Reifen, Bremsen, Fahrwerkbauteilen und Scheibenwischern kaum noch klassische Verschleißteile.
Wie lange der Akku hält, hängt von der Fahrleistung ab. Wenn er etwa auf 60 Prozent seiner Leistungsfähigkeit sinkt, ist er meist im Fahrzeug nicht mehr zu brauchen, allerdings kann er dann noch als Haus-Speicher verwendet werden. "So 45 Euro hat meine letzte Inspektion gekostet", erzählte Günther Lieberth.
Wenn man diese Aspekte berücksichtigt, relativieren sich Anschaffungspreise für Elektrofahrzeuge ein Stück weit, obwohl es inzwischen eine ganze Fahrzeug-Palette zwischen 16 000 und 20 000 Euro gibt.
Karl Hellweg aus Wonfurt kam zu dem Vortrag, weil er den Kauf eines Elektroautos plant. Er nutzte die Gelegenheit zum Austausch mit Menschen, die schon Erfahrung gesammelt haben. Wilma Frey aus Unterschwappach gehört dazu. Seit September fährt sie elektrisch und ist "sehr begeistert". Noch nie habe sie - nicht mal im gezielten Versuch - den Akku so leer fahren können, dass das Auto in den sogenannten "Schildkröten-Modus" geschaltet hätte. Die meisten rein elektrischen Fahrzeuge schaffen 150 bis 180 Kilometer mit einer Akku-Ladung "und das ist für die durchschnittlichen Fahrten, die deutsche Autofahrer absolvieren auch ausreichend", erklärte Günther Lieberth. sw