Lautertal ist der Boden lieb und teuer
Autor: Lothar Weidner
Lautertal, Freitag, 05. Oktober 2018
Durch Nutzung eines Programms der Initiative "bodenständig" will die Gemeinde Erosion verringern und Hochwasserspitzen künftig vermeiden. Die Ratsmitglieder ließen sich informieren. Erledigt wurden einige Projekte.
Die Gemeinde liebäugelt mit der Initiative "bodenständig" des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bei der Gemeinderatssitzung gab Daniel Spaderna vom Amt für ländliche Entwicklung (AlE) ausführlich Informationen. Ein Beschluss über eine Teilnahme wurde zunächst noch nicht gefasst, obwohl die Gemeinde allein schon im Zuge des Wasserproblems auf den landwirtschaftlichen Flächen im Fröschengraben zum Handeln angehalten ist.
Zentrale Anliegen von "bodenständig" sind der Erosionsschutz durch Verringerung des Bodenabtrags aus den Feldern, der Gewässerschutz durch Senken des Nährstoff- und Sedimenteintrags in die Gewässer, Abflussspitzen bei Hochwasser sollen abgemildert sowie Puffer und Rückhaltestrukturen geschaffen werden. Ein Schwerpunkt soll dabei die Diskussion mit den Landwirten sein, da immer mehr Starkniederschläge Einfluss auf die Landnutzung ausüben. "Unsere derzeitigen Landschaften sind ein Auslaufmodell", sagte Spaderna. Deshalb solle die Umsetzung nicht mehr am grünen Tisch erfolgen. Vielmehr sollte ein Mitmacheffekt draußen in der Flur erreicht werden, wobei neben der Gemeinde die Bauern die Ziele von "bodenständig" auch zu ihren eigenen machen sollten. Die Finanzierung des Konzeptes erfolgt zur 100 Prozent über das AlE. Ein ganzes Maßnahmenbündel könnte zur Ausführung kommen.
Auf die Frage des Bürgermeisters Sebastian Straubel (CSU), ob die Initiative den Bau des Regenwassersammlers am Sportplatz Oberlauter bis zum Abschluss des Verfahrens hinauszögern würde, kam vom Referenten ein klares "Nein". Der Sammler könne unabhängig davon in Angriff genommen werden. Resümee des Bürgermeisters: "Wir bleiben an diesem Thema dran."
Über einiges informierte der Bürgermeister die Gemeinderäte und die Bürger in der öffentlichen Sitzung. Durch Erhöhung der Bausummen sowohl bei der Sanierung der Mittelschule als auch beim Bau des Mehrgenerationenspielplatzes erhöhten sich auch die Planungsleistungen, sagte er. Weitere Kleinmaßnahmen bei der Sanierung des Mirsdorfer Weges in Neukirchen erforderten zusätzliche Kosten von 23 000 Euro.
Bei der Erstellung eines Kanalkatasters fallen laut Straubel überplanmäßige Ausgaben von 14 000 Euro an aufgrund der tatsächlich ermittelten Längen des Schmutz- und Regenwasserkanals.
Eine Geschwindigkeitsmessung in Rottenbach (auf Initiative des Ortssprecher Udo Oppel) von rund 8000 Fahrzeugen ergab, dass der Durchschnitt bei 38,4 km/h lag. Erlaubt sind 30 km/h. Bei einer Verkehrszählung im Rosenauer Weg wurden an 22 Tagen 14 000 Fahrzeuge registriert. Dies wurde bekanntgegeben auf Anfrage von Gemeinderat Manfred Menzel.
Die Dorfgemeinschaft Rottenbach hat einen Anerkennungspreis erhalten für ihr Dorfteich-Projekt, nachdem der Bürgermeister es zum Wettbewerb "Das schönere Dorf - die schönere Stadt" angemeldet hatte.