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Lauter ist 2019 in Investitionslaune


Autor: Johannes Michel

Lauter, Montag, 03. Juni 2019

Die Gemeinde schafft neue Bauplätze im "Appenberg". Der Haushalt 2019 sieht keine Kreditaufnahmen vor.


Der Beschluss des Haushalts stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Lauter. Viele der zahlreichen Besucher im Sitzungssaal waren aber wegen eines anderen Themas gekommen: Vorgestellt wurde auch die Erschließung des neuen Baugebiets "Appenberg" nordöstlich des Sportgeländes.

17 Bauplätze entstehen im neuen Baugebiet "Appenberg", das schon mehrfach im Gemeinderat Thema war, unter anderem im Januar, als der Bebauungsplan beschlossen wurde. Christian Dremel vom Ingenieurbüro Höhnen & Partner präsentierte dazu nun die Erschließungsmöglichkeiten. Sie orientieren sich im Wesentlichen am Bebauungsplan, vom Gemeinderat wurden aber einige Änderungen angeregt.

So soll die Verkehrsfläche sieben Meter breit werden (zunächst waren 7,5 Meter angedacht), Autos, Fußgänger und Radfahrer sollen sich diese teilen. Somit wird es eine Mischfläche aus Teer- und Pflasterbereich geben, auf dem Teerbereich soll ein problemloser Begegnungsverkehr von zwei Pkw möglich sein. Statt acht werden vier Bäume den Straßenrand schmücken, sie erhalten mit einer Pflanzfläche von acht Quadratmetern (zwei auf vier Meter) viel Platz.

Für die Reduzierung der Baumanzahl und auch die geringere Straßenbreite sprachen auch die Kosten. Denn Dremel rechnete für die 7,5 Meter breite Verkehrsfläche (ohne Bäume) mit Kosten von rund 450 000 Euro. Durch weniger Bäume lassen sich ebenso ein paar tausend Euro einsparen - auf die Bauherren, die hier Grundstücke erwerben, kommen somit geringere Erschließungsbeiträge zu. Bis zum Herbst sollen nun Vermessung und Neuaufteilung der Grundstücke erfolgt sein, so dass dann die Vermarktung beginnen kann. Im August kommenden Jahres könnten dann die Straßenbauarbeiten beendet sein.

Für die gesamte Erschließung des Gebiets wird die Gemeinde Lauter mehr als eine Million Euro in die Hand nehmen. Im Nachgang, sollte der Bedarf vorhanden sein, lässt sich das Baugebiet noch erweitern - etwa um die gleiche Anzahl an Bauplätzen. Entsprechende Flächen sind im Osten vorhanden, eine Erschließungsstraße wird im Baugebiet vorgesehen.

Kämmerin Doris Müller stellte in der Sitzung den Haushaltsplan 2019 und die Finanzplanung bis 2022 vor. Der Gesamthaushalt summiert sich auf 4,6 Millionen Euro, das entspricht einer Volumensteigerung gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent. Besonders beachtenswert ist, dass der Vermögenshaushalt (Investitionen der Gemeinde) mit 2,7 Millionen Euro höher ist als der Verwaltungshaushalt (laufende Kosten der Gemeinde) mit 1,9 Millionen Euro. Trotz der hohen Investitionen sind keine Kreditaufnahmen geplant. Die Verschuldung der Gemeinde Lauter soll Ende des Jahres bei 550 000 Euro liegen, das entspräche 480 Euro pro Einwohner.

Viel Geld für Baugebiet

Die wichtigsten Einnahmen der Gemeinde sind die Grundsteuern (95 000 Euro), die Gewerbesteuer (260 000 Euro), die Einkommenssteuerbeteiligung (660 000 Euro) und die Schlüsselzuweisungen (370 000 Euro). An den Landkreis Bamberg muss Lauter rund 475 000 Euro als Kreisumlage abführen. Die VG-Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Baunach beträgt 225 000 Euro.

Müller ging auch auf die größten Investitionen des Jahres 2019 ein. So erhält die Freiwillige Feuerwehr Lauter mit dem LF 10 ein neues Fahrzeug für rund 270 000 Euro. Große Investitionen sind für Baumaßnahmen nötig: Das neue Baugebiet Appenberg findet sich mit fast 600 000 Euro im Haushalt wieder, der Ausbau der Krappenhofer Straße in Leppelsdorf kostet rund 200 000 Euro (davon 145 000 Euro im Haushaltsjahr 2019) und für den Ausbau der Kaiserstraße in Leppelsdorf stellt Müller 20 000 Euro in diesem und rund 300 000 Euro im kommenden Jahr bereit. Für ein Regenüberlaufbecken in Lauter sind 360 000 Euro veranschlagt. Ein neues Bauhoffahrzeug kostet 42 000 Euro.

Der Haushalt 2019 sowie der Finanzplan bis zum Jahr 2022, der unter anderem die Sanierung der Kläranlage mit Gesamtkosten von ca. 1,5 Millionen Euro enthält, wurden einstimmig vom Gemeinderat beschlossen.