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Lauer Winter drückt den Gewinn


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 23. Juli 2015

Coburg — 2,3 Millionen Euro erwirtschafteten die Städtischen Werke/Überlandwerke Coburg (SÜC) im Jahr 2014. Wie fast in jedem Jahr bleibt der Gewinn im städtischen Unternehmen - nu...


Coburg — 2,3 Millionen Euro erwirtschafteten die Städtischen Werke/Überlandwerke Coburg (SÜC) im Jahr 2014. Wie fast in jedem Jahr bleibt der Gewinn im städtischen Unternehmen - nur 2012 forderte die Stadt 250 000 Euro, um ihr Defizit zu senken.
Für Geschäftsführer Wilhelm Austen war es der erste Auftritt in dieser Funktion im Stadtrat. Er ist seit März im Amt; zuvor war er Kämmerer der Stadt. Er beschränkte sich auf allgemeine Vorbemerkungen: "Die SÜC werden alles tun, dass die Energiewende vor Ort gelingt." Dazu gehöre vor allem, stabile Netze aufzubauen und instand zu halten - deshalb werde da viel investiert. "Aber das macht es schwer, ein betriebswirtschaftliches Ergebnis zu erreichen."
Beim Ergebnis spielt auch das Wetter eine Rolle: Beim Verkauf von Gas und Fernwärme machten die SÜC wegen des milden Winters 2014 weniger Umsatz, sagte Wirtschaftsprüfer Andreas Forster. Die Tochtergesellschaft SÜC Energie & H 2 O erwirtschaftete 5,5 Millionen Euro Gewinn, die mit den Verlusten der Tochter Bus & Aquaria (4,4 Millionen Euro) verrechnet wurden. Die SÜC GmbH als Dachgesellschaft trug 1,1 Millionen Euro zum Ergebnis bei, die Tochter SÜC//Dacor rund 90 000 Euro.

7,80 Euro pro Badegast

Während der Busbetrieb sein jährliches Defizit über die Jahre hinweg leicht senken konnte, legen die SÜC bei jedem Badegast durchschnittlich 7,80 Euro drauf. Das sorgte für einige Diskussionen: Hans Michelbach (CSU/JC) forderte, die Besucherzahlen im Bad zu steigern. Das werde versucht, sagte Austen. "Aber wenn ich im nächsten Jahr mit besseren Zahlen aufwarte, liegt es daran, dass wir einen sehr heißen Sommer hatten." In der Halle lassen sich die Besucherzahlen ohnehin nicht beliebig anheben, ergänzte OB Norbert Tessmer (SPD): "Ich geh schon nicht mehr zum Frühschwimmen, weil es rippelrappelvoll ist." Die Schulen und Vereine belegen Kapazitäten, und zu den freien Zeiten sei das Bad ebenfalls gut besucht. Dass Schulen und Vereine das Bad zu günstigen Konditionen nützen können, sei politisch gewollt, unterstrich auch Hans-Herbert Hartan (CSU/JC). "Damit muss man leben." Eine Theaterkarte werde unterm Strich mit 64 Euro von der Stadt subventioniert, sagte Klaus Klumpers (ÖDP). "Da nehmen sich 7,80 Euro sehr bescheiden aus."
Verglichen zu 2013 ist der SÜC-Gewinn um 30 Prozent gesunken. 2013 sei aber auch ein Ausnahmejahr gewesen, gab Austen zu bedenken. Für dieses Jahr sei ein Gewinn in ähnlicher Höhe wie 2014 zu erwarten. sb