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Landwirte bleiben bei TTIP skeptisch


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Glosberg, Freitag, 29. Januar 2016

Der Kreisverband Kronach des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung (VlF) blickte bei seiner Jahresversammlung im Gasthaus Diller auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Vorsitzen...


Der Kreisverband Kronach des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung (VlF) blickte bei seiner Jahresversammlung im Gasthaus Diller auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Vorsitzender Reiner Wittmann, Geschäftsführer Guido Winter und als Ehrengast Monika Hohlmeier (MdEP) zeichneten den jungen Landwirtschaftsmeister Alexander Hanna aus und gratulierten zu dessen kürzlich bestandener Meisterprüfung. Dabei hatte der Junglandwirt erst den Beruf des Autolackierers gelernt und sich dann entschlossen, doch im elterlichen Hof tätig zu werden. Mit der Auszeichnung wolle man auch der Öffentlichkeit zeigen, dass Landwirtschaft Zukunft hat. Geschäftsführer Winter informierte, dass die potenziellen Hofnachfolger beim VlF unterrepräsentiert sind. Über 50 Prozent der 426 Mitglieder sind demnach über 65 Jahre als.
Doch das Potenzial zur Verjüngung sei da, stellte Winter fest. Aus dem Landkreis Kronach sind demnach derzeit neun Jugendliche in landwirtschaftlicher Ausbildung, Tendenz steigend. An der Fachschule in Coburg sind drei Kronacher in Ausbildung. Und die Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, in Kulmbach hat 26 Studierende zu vermelden.
Ute Schwarz dankte als Schatzmeisterin dem Landkreis für eine finanzielle Zuwendung.
Mancher Landwirt bekomme schon graue Haare wenn er nur TTIP höre. Die Geheimnistuerei und Verhandlungen hinter verschlossenen Türen machten angst und bange, leitete Vorsitzender Wittmann zum Vortrag von MdEP Monika Hohlmeier über. Die EU-Parlamentarierin sollte die Skepsis gegenüber den Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) nehmen. Weil Europa und Deutschland exportieren müssten, habe TTIP große Vorteile, verteidigte sie die Handelsabkommen.
Doch die Landwirte zeigten sich skeptisch. Sie fürchten laut Wittmann um ihre Standards, wie es aus der Versammlung hieß. Es kämen wohl mehr billigere Erzeugnisse mit niedrigerer Qualität nach Deutschland, als man exportiere, und die geltenden hohen Standards würden durch billige Importwaren unterlaufen. Deutschland könne sich nicht abschotten, aber man bitte um bedächtiges Vorgehen bei allen globalen Verträgen und Vereinbarungen, mahnte Wittmann. Karl-Heinz Hofmann