Landrat Schneider: Dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge im Landkreis gelingt
Autor: Gerhard Schmidt
Burgpreppach, Freitag, 12. Februar 2016
Der CSU-Ortsverband Burgpreppach hatte bei seinem politischen Aschermittwoch im Sportheim in Gemeinfeld Landrat Wilhelm Schneider zu Gast. Nach einem Gedenk...
Der CSU-Ortsverband Burgpreppach hatte bei seinem politischen Aschermittwoch im Sportheim in Gemeinfeld Landrat Wilhelm Schneider zu Gast. Nach einem Gedenken an die Opfer beim Zugunglück bei Bad Aibling ging Bürgermeister Hermann Niediek, gleichzeitig Ortsverbandsvorsitzender, auf örtliche Begebenheiten ein. Für Burgpreppach gehe es aufwärts, meinte Niediek, und hob den Wasserleitungsbau nach Üschersdorf, den beginnenden DSL-Ausbau und die Aussicht auf einen schönen Ortskern besonders hervor. In Bezug auf den Faschingswagen der Gemeinfelder, die Bauplätze gefordert hatten, meinte er, dies brauche seine Zeit. Gleichzeitig kritisierte der Bürgermeister, dass das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde nachgelassen habe. Dies sei zum Beispiel beim Kindergarten spürbar, wo sich die Eltern zunehmend heraushielten, wenn sie gebraucht würden.
Funktionieren könne eine solche Gemeinschaft aber nur, wenn sich möglichst alle solidarisch verhielten, erinnerte Niediek.
Landrat Schneider zeigte sich mit der Entwicklung des Landkreises zufrieden. In den Tiefbau wolle der Landkreis heuer 1,5 Millionen Euro investieren, wovon auch Burgpreppach mit dem Ausbau der Kreisstraße in Üschersdorf für 705 000 Euro profitieren werde. In den Hochbau will der Kreis Schneider zufolge in den nächsten Jahren über 60 Millionen Euro stecken, wobei Schulen und Schwimmbäder besonders im Fokus stünden.
Ein großes Betätigungsfeld stellt dem Landrat zufolge die Unterbringung der über 1000 Asylbewerber im Landkreis dar. Insgesamt klappe die dezentrale Unterbringung aber, auch wenn es ab und zu Reibungspunkte gebe. In 21 der 26 Landkreisgemeinden seien Asylsuchende untergebracht.
Die meisten sind in Ebern und Haßfurt untergekommen.
Erfreut zeigte sich Schneider besonders darüber, dass sich bereits 60 Betriebe bereit erklärt hätten, Praktika für Asylbewerber anzubieten, damit diese ausbildungsfähig gemacht werden können. Kindergarten- und Schulplätze seien genügend vorhanden, zurzeit liefen auch 28 Deutschkurse. Sollte der Zustrom 2016 allerdings genauso hoch wie 2015 sein, dann kämen auf den Landkreis Probleme zu.
Zu den Krankenhäusern erklärte der Landrat, dass man alle drei Haßbergkliniken erhalten möchte, aber um eine grundlegende Umstrukturierung nicht herumkommen werde.
Eine Stromtrasse nach Grafenrheinfeld entlang der B 303 möchte Schneider auf keinen Fall. Zufrieden stellte er fest, dass in allen 26 Landkreis-Gemeinden flächendeckender Breitbandausbau vorhanden ist.
Der Bau eines 1,65 Millionen Euro teuren Tierheims in Zell am Ebersberg sei beschlossene Sache. Der Landkreis wird demnach als Bauträger auftreten, die Kommunen müssten aber für den Unterhalt sorgen. Weiterhin versuche man, den Landkreis an die Nahverkehrsbünde Nürnberg und Würzburg anzuschließen.