Landkreisbürger müssen 2016 sicher nicht mehr bezahlen
Autor: Berthold Köhler
LKR Coburg, Donnerstag, 19. November 2015
von unserem Redaktionsmitglied Berthold Köhler Coburg — Die Bürger des Landkreises müssen, zumindest im kommenden Jahr, nicht damit rechnen, dass sie höhere Müllgebühren bezahlen ...
von unserem Redaktionsmitglied
Berthold Köhler
Coburg — Die Bürger des Landkreises müssen, zumindest im kommenden Jahr, nicht damit rechnen, dass sie höhere Müllgebühren bezahlen müssen. Dies hat die vorläufige Kalkulation durch Horst Knoch von der Landkreisverwaltung ergeben. Vorgestellt wurden die Zahlen bei der gestrigen Sitzung des Kreisausschusses für Umwelt, Energie und Mobilität.
Diese Entwicklung war so nicht unbedingt vorauszusehen, schließlich hatte der Coburger Zweckverband für Abfallwirtschaft im März eine Umlage-Erhöhung für die Verbrennung von Restmüll beschlossen: Statt lange Zeit 105 Euro müssen die Verbandsmitglieder seitdem 133 Euro pro 1000-Kilo-Einheit Müll bezahlen.
Dennoch zeigten Knochs Berechnungen, dass der Landkreis trotz der gestiegenen Verbrennungsgebühr am Ende des Jahres 2016 wohl immer noch mit einem leichten Einnahmeüberschuss dastehen wird. Also schloss Landrat Michael Busch (SPD): "Wir haben keinen Grund, die Müllgebühren zu erhöhen." Ob dies auch im Berechnungszeitraum für die Jahre 2017 bis 2020 der Fall sein wird, wollte Horst Knoch trotz zufriedenstellender Zahlen nicht versprechen. Aber ein bisschen Optimismus, den gönnte sich Knoch dann doch noch: "Wir hoffen, dass wir das Ergebnis halten können."
Vorerst keine braune Tonne
Vorerst kein Teil der Landkreis-Abfallwirtschaft wird eine braune Tonne zur Entsorgung von biologischen Abfällen. Auch das hat der Ausschuss beschlossen.
Wiederholt befassen musste sich das Gremium mit diesem Thema, weil das Landratsamt im Oktober einen "bösen Brief" von der Regierung von Oberfranken bekam. Darin wurde kritisiert, dass der Landkreis - völlig entgegen der Vorschriften im Kreislaufwirtschaftsgesetz - keine Möglichkeit zur getrennten Entsorgung von Biomüll bietet. Die hatte der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität im Sommer so beschlossen, weil er dafür weder eine Notwendigkeit noch eine wirtschaftliche Grundlage sah. Der Landkreis habe schließlich ein funktionierendes Grüngut-Entsorgungssystem, da sei eine "braune Tonne" überflüssig, hieß es damals in der Begründung."Da geht so nicht", meint aber unverdrossen die Regierung und unterbreitete dem Landkreis den "Mindest-Vorschlag", in einer zweijährigen Probezeit die Biomüll-Abfälle der Landkreisbürger in den Wertstoffhöfen zu sammeln. "Ich glaube nicht, dass jetzt jeder mit seinem Töpfla Essensresten zum Wertstoffhof fährt", vermutete nicht nur Landrat Michael Busch. Ihm ging es bei seiner ablehnenden Haltung weniger um die Kosten (zwischen 13 000 und 15 000 Euro bei 13 Wertstoffhöfen) als um Ökobilanz, die so für den Landkreis bestimmt nicht besser werde.