Landkreis steckt rund zehn Millionen Euro in die Jugendhilfe
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Freitag, 04. März 2022
Als letztes Gremium des Kreistags hat der Schul-, Sozial- und Migrationsausschuss die Haushaltsansätze für 2022 zustimmend zur Kenntnis genommen. Kreiskämmerer Rainer Dippold zeigte enorme Aufwendunge...
Als letztes Gremium des Kreistags hat der Schul-, Sozial- und Migrationsausschuss die Haushaltsansätze für 2022 zustimmend zur Kenntnis genommen. Kreiskämmerer Rainer Dippold zeigte enorme Aufwendungen für den Landkreis auf. Allein für soziale Leistungen müssten rund vier Millionen Euro aufgebracht werden. Mit Blick auf 2010 sprach Dippold von einem "erträglichen Maß", damals habe man fast 6,5 Millionen Euro ausgeben müssen.
Der Zuschussbedarf bei der Landkreisjugendarbeit liegt bei 505 000 Euro, der für die Jugendhilfe sogar bei rund 10,13 Millionen Euro. Hier machte der Kämmerer deutlich, dass der Landkreis bei den Problemstellungen in der Jugendhilfe allein auf Dauer überfordert ist.
Für den allgemeinen Schulaufwand ohne Personalkosten, Bauunterhalt und Bewirtschaftung der Schulanlagen ist ein Zuschussbedarf von 3,02 Millionen Euro kalkuliert. Für das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (Kobe), die Integrationslotsin und das Projekt "Demokratie Leben" sind 128 230 Euro eingestellt.
Aus dem Ehrenamtsmanagement berichtete Heike Söllner über "Sozialdigital", einem gemeinsamen Projekt der Adalbert-Raps-Stiftung und Kobe. Hier gehe es um die Stärkung der gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Teilhabe von Bewohnern vollstationärer Pflegeeinrichtungen. So seien zehn Seniorenheime im Landkreis im Sommer 2021 mit Tablets ausgestattet worden.
Heimalltag bereichert
Heike Söllner: "Neue smarte Ideen haben das Potenzial, den Heimalltag zusätzlich zu bereichern. Die Begegnung und der Austausch werden gefördert und unterstützt." Auf den Tablets seien eigens produzierte Kulturvideos Kulmbacher Künstler sowie Apps zur Einzel- und Gruppenarbeit und für die Angehörigentelefonie installiert worden. Sie dankte den beteiligten Künstlern Rüdiger Baumann, Wolfgang Krebs, Lorenz Trottmann und Ingo Dannhorn. Zielgruppe seien neben Senioren auch Pflegekräfte, Angehörige und ehramtlich Engagierte.