Lärmschutzwand an der B 303
Autor: Werner Reißaus
Wirsberg, Donnerstag, 17. Juni 2021
Bauprojekt Die Bewohner der Gutssiedlung in Wirsberg sind dem ständigen Lärm der angrenzenden Bundesstraße ausgesetzt. 2023 könnte die Lärmbelästigung Geschichte sein. Eine Änderung des Bundesministeriums macht's möglich.
Jahrelang schien der Lärmschutz für die Bewohner in der "Guts-siedlung" entlang der Bundesstraße B 303 ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Jetzt ist aber eine etwa 700 Meter lange Lärmschutzwand in Sicht, wie CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner bei einem Ortstermin mitteilte. Ein erster Planentwurf ist bereits vorgestellt. Die betroffenen Anliegern durften diesen mitdiskutieren. Die Lärmschutzwand soll 2023 stehen – wenn alles läuft, wie geplant. Eine schnelle Umsetzung hängt davon ab, ob die Anlieger zeitnah zustimmen. Ohne das Einverständnis aller Betroffenen brächte ein dann notwendiges Planfeststellungsverfahren eine nicht abschätzbare Verzögerung.
Wie weit ist das Projekt?
Abteilungsleiter Konstantin Starke, der für die Planung am Staatlichen Bauamt zuständig ist, stellte fest: "Wir haben den Auftrag für die Planung der Lärmschutzmaßnahme bereits Anfang dieses Jahres erhalten und aufgrund der Priorisierung auch sofort begonnen. Die Planung wurde ausgeschrieben und auch bereits an ein sehr leistungsfähiges Büro vergeben."
Die Kartierungen würden noch bis Herbst 2021 laufen und danach beginne die technische Planung, wie Starke erläuterete. "In einer ersten Studie kamen wir zum Ergebnis, dass nur eine Lärmschutzwand einen Sinn hat. Sie wird jetzt aktuell in der Detailplanung weiter ausgeplant und dazu kommt dann auch eine Lärmschutzberechnung. Ende des Jahres wird die technische Planung abgeschlossen und daran schließt sich dann die haushaltsrechtliche Genehmigung an. Wir hoffen, dass es schnell geht und wir sind da mit Hochdruck dran."
Die endgültigen Planungsergebnisse werde das Staatliche Bauamt den betroffenen Anliegern im Rahmen einer Bürgerversammlung vorstellen, betonte Strake.
Emmi Zeulner gab während des Ortstermins einen Einblick in die bisherigen Bemühungen für den Lärmschutz vor Ort. So habe das Staatliche Bauamt Bayreuth eine rechnerische Überprüfung der Lärmsituation vorgenommen. Um die Lärmimmission zu reduzieren, bekam die Fahrbahn der Bundesstraße im ersten Halbjahr 2020 einen lärmmindernden Asphalt. Das habe die Lärmüberschreitungen bei acht Anwesen bereinigt.
Neue Richtlinien des Bundes
Wie Zeulner weiter bekanntgab, senkte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur kurz nach der Fahrbahnerneuerung die Auslösewerte für die Lärmsanierung ab. "Eine daraufhin vom Staatlichen Bauamt Bayreuth im September 2020 durchgeführte Lärmberechnung ergab daher - trotz neuer Fahrbahn - wieder eine Überschreitung der nun niedrigeren Auslösewerte bei 21 Wohngebäuden nachts und bei neun Anwesen tagsüber", erklärte Zeulner und fügte hinzu: "Wir haben uns im Deutschen Bundestag dafür eingesetzt, dass die Auslösewerte weiter nach unten gesenkt werden. Wir haben jetzt durch die Gesetzesänderung vor Ort die Möglichkeit, hier auch den Lärmschutz anzubringen." Man habe auch mit der Verkehrsbehörde am Landratsamt verschiedene Möglichkeiten abgewägt. So etwa eine Reduzierung der Geschwindigkeit, erklärte Zeulner. "Aber die neue Regelung auf Bundesebene gibt es jetzt eben her, dass wir hier mit einer Lärmschutzwand was Ordentliches machen. Wir werden uns auf allen Ebenen einsetzen, dass es schnell vorangeht."
Landrat Klaus Peter Söllner würdigte vor allem den Einsatz der Bundestagsabgeordneten und betonte, dass die neue Richtlinie des zuständigen Bundesministeriums beim konkreten Vorhaben eines Lärmschutzes entlang der B 303 helfe: "Diese Richtlinie hilft bedeutend weiter und die geplante Lärmschutzwand ist jetzt eine tolle Geschichte. Ich würde mich freuen, wenn wir so schnell wie möglich zu einem guten Ergebnis kommen, weil es eine schwierige Situation für die Bewohner ist." Söllner sagte den Anliegern und auch der Abgeordneten des Bundestages zu, die Verfahren für die Baumaßnahme zu beschleunigen.