Längst angekommen
Autor: Werner Reißaus
Schwarzach bei Kulmbach, Montag, 27. Dezember 2021
Interview Im Sommer sind Danilo und Sinara Kammers als Pfarrer von Brasilien nach Schwarzach gezogen - eine Zwischenbilanz.
Vor fünf Monaten wurden Danilo und Sinara Kammers in der evangelischen Kirchengemeinde Schwarzach-Willmersreuth als Fortbildungsvikare vorgestellt. Die beiden hatten zwar schon einige Jahre als Pfarrer in Brasilien gearbeitet, doch um in Deutschland zugelassen zu werden, müssen sie nochmals die Schulbank drücken und zusätzliche Ausbildungen absolvieren.
Die Eheleute Kammers haben bereits fleißig Gottesdienste in Schwarzach und Willmersreuth gehalten. Die Kirchengemeinde ist dankbar, dass die Pfarrerstelle bald auch wieder offiziell besetzt werden kann. "Die Kammers sind sehr aufgeschlossene junge Leute, die erst einmal genau hinhören und auf die Leute zugehen. Wir erfahren durchwegs extrem positive Rückmeldungen", so Vertrauensfrau Brigitte Lauterbach.
Danilo und Sinara Kammers leben mit ihren beiden Kindern ein knappes halbes Jahr in Deutschland. Wir haben uns mit ihnen unterhalten.
Ist Ihnen die Umstellung von Brasilien schwergefallen?
Danilo Kammers: Wir haben uns hier in Deutschland sprachlich und kulturell gut eingelebt, weil wir bereits hier lebten, als wir den akademischen Austausch machten. Sinara in Göttingen und ich in München. Was uns in der ersten Zeit in Schwarzach am meisten geholfen hat, war die herzliche Aufnahme. Schon Monate vor unserer Ankunft hatte die Glaubensgemeinschaft das Haus liebevoll vorbereitet, um uns zu empfangen, denn wir kamen nur mit ein paar Koffern hierher.
Gab es dennoch Hürden?
Am schwierigsten war für uns die deutsche Bürokratie. Auch die Kirche und ihre Struktur, Norm und Liturgie sind für uns anders. Aber nach und nach haben wir diesen Unterschied kennen- und respektieren gelernt und haben bei den Menschen eine Offenheit für andere Dinge im Gemeinschaftsleben festgestellt.