Kursteilnehmer stellen sich Beethoven
Autor: Manfred Welker
Weisendorf, Sonntag, 08. November 2015
von unserem Mitarbeiter Manfred Welker Weisendorf — Werke von Georg Philipp Telemann (1681-1767), Hector Villa-Lobos (1887-1959) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) standen auf de...
von unserem Mitarbeiter Manfred Welker
Weisendorf — Werke von Georg Philipp Telemann (1681-1767), Hector Villa-Lobos (1887-1959) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) standen auf dem Programm eines Konzerts, das die Teilnehmer eines Streichquartett-Kurses am Samstagabend im Edith-Stein-Haus in Weisendorf gaben. Zu dem Kurs unter der Leitung von Johannes Platz waren zahlreiche Interessenten aus Österreich, der Schweiz und Portugal sowie besonders viele aus Norddeutschland gekommen. Gemeinsam erarbeiteten sich die Teilnehmer im Kurs das große Sextett in G-Dur von Johannes Brahms.
Außerdem stellte Platz ein Programm für den Konzertabend zusammen. Den Beginn machte von Telemann das Konzert für vier Bratschen Nr. 2 in G-dur. Von Hector Villa-Lobos erklang aus Bachhianas Brasileiras No. 2 für sieben Celli der erste Satz mit der Bezeichnung Preludio.
Das Hauptwerk des Abends war aber die Sinfonie Nr.
6 in F-Dur, die Pastorale, von Ludwig van Beethoven. Bei der dargebrachten Version konnte es sich natürlich nicht um die Orchesterfassung handeln, sondern um eine Bearbeitung. Für die in Weisendorf dargebrachte Bearbeitung aus dem Jahr 1810 zeichnete Michael Gotthard Fischer (1773-1829) verantwortlich.
Die Sinfonien Beethovens waren bei Bearbeitern sehr beliebt. Denn mit einer Bearbeitung, etwa für Streichquartett, konnten diese Werke für ein breites Publikum erschlossen werden, die kaum die Möglichkeit hatten, ein großes Konzert zu erleben. Anreger, das Werk für eine kammermusikalische Besetzung anzupassen, waren häufig die Verleger im Musikbereich.
Dadurch konnte sich auch das musikalisch gebildete Bürgertum diese Musik ins Hause kommen lassen.
Die Tutoren musizieren mit
Der erste und der fünfte Satz, Allegro ma non troppo und Allegretto, wurden im Tutti von den Teilnehmern des Kammermusikkurses gespielt. Dagegen spielten den zweiten, dritten und vierten Satz die Tutoren. Hier waren Johannes Platz an der Viola und Walter Engelmann an der Violine gemeinsam mit Anja Schaller an der Violine, Annette Hartmann an der Viola sowie Christoph Habicht und Andreas Müller am Cello zu hören. "Es ist sehr anspruchsvoll, was der Bearbeiter reingepackt hat", charakterisiert der frühere Kursleiter Engelmann das Werk. Den Zuhörern hat es auf jeden Fall gefallen, wie sie mit ihrem Applaus unter Beweis stellten.
Mit ihren freiwilligen Spenden nach dem Konzert unterstützen die Besucher den Weltjugendtag in Krakau, ein Projekt des Instituts Notre Dame de Vie. Damit sollen junge Leute unterstützt werden, denen die finanziellen Möglichkeiten fehlen, um diese Reise zu unternehmen und eine Erfahrung mit der Weltkirche machen zu können.